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Niklas G. Salm (oe1 Sa, 26.01.2019, 12:00)
Ö1 Mittagsjournal

Seit Dienstag hält die linke Empörung über einen Satz von Innenminister Kickl jetzt schon an. Durchgehende Schnappatmung, Weltuntergangsszenarien und Nazi-Phantasien durchziehen seither (wieder einmal) sämtliche ORF-Kanäle und -Sendungen. Wer nicht schon alles befragt wurde, wer nicht schon alles schimpfen und Kickl attackieren durfte und wer nicht schon alles seine Besorgnis zum Ausdruck gebracht hat.

Sämtliche noch zur Verfügung stehenden linksgrünen Idole vom grünen Bundeswarn-Beauftragten in der Hofburg abwärts. Ob die rote Tschoi-Päm Rendi-Wagner, die pinke Frontfrau oder die Pilz-GrünInnen - alle durften schon entsetzt nach Atem ringen und natürlich (wieder einmal) den Rücktritt des schrecklichen Innenministers fordern.

Selbstverständlich setzte sich das auch am Samstag im Mittagsjournal des Roten Kanals nahtlos fort. Im Journal zu Gast war diesmal mit Karoline Edtstadler (ÖVP) die Staatssekretärin im Innenministerium. Die wurde von Stefan Kappacher, einem der wohl am weitesten links stehenden roten Kanalarbeiter, entsprechend in die Mangel genommen. Seine Einstiegsfrage: "Frau Edtstadler, Ihnen ist von Anfang an so die Rolle einer Aufpasserin im Innenministerium zugeschrieben worden. Haben Sie in dieser Rolle jetzt versagt, wo's um die Aussagen des Innenministers zur Europäischen Menschenrechtskonvention geht, die sehr umstritten sind? [...] Haben Sie da jetzt versagt?"

Mal ganz abgesehen davon, dass die Aussagen des Innenministers quasi ausschließlich bei Linken umstritten sind, während seine robuste Vorgehensweise bei sehr vielen Unterstützern der Regierung ganz im Gegenteil sehr gut ankommt. Aber wie dreist, mies und untergriffig können Fragestellungen im Roten Kanal eigentlich noch werden? Der nicht minder umstrittene Herr Kappacher unterstellt da jetzt einfach unterschwellig, dass der Innenminister quasi ein Verrückter wäre, der einen Aufpasser braucht. Und jetzt hat auch noch der Aufpasser versagt.

Wie oft hat der ORF eigentlich Aufpasser für politische Genies und Geistesriesen wie Werner Faymann (Türl mit Seitenteilen), Gabriele Heinisch-Hosek (ohne Worte), Alois Stöger (Maschinenschlosser & Multitalent im Ministerrang), Maria Vassilakou (Einführung von Fußgänger-Beauftragten in Wien) oder Christian Kern (Flüchtilanten-Transporteur, Glaskinn-Prinzessin & Silberstein-Zauberlehrling) gefordert? Nie! Solchen Leuten wird ausschließlich gehuldigt. Die Verachtung und Geringschätzung gegenüber Kickl kennt hingegen keine Grenzen, dabei hat der aktuelle Innenminister zweifelsohne mehr geistige Potentiale, als alle die oben Genannten zusammen.

Über den Rest des Interviews verlieren wir besser nicht zu viele Worte - jeder mit genügend Mumm und Nervenstärke kann ja gerne selber nachhören und zwar hier. Aber allein die Eröffnungsfrage sagt eigentlich alles. Wobei die ganzen lieben Linken Kickl ja absichtlich missverstehen wollen, um ihm weiter alles Mögliche unterstellen zu können - von der Abschaffung der Demokratie und der Menschenrechte bis zur Einführung der Todesstrafe, Moslem-Apartheid und modernen KZ-Varianten. Dabei hat er ja ganz genau präzisiert, dass es ihm lediglich um eine Erweiterung der Abschiebemöglichkeiten geht und es nicht sein könne, dass sechzig Jahre alte Gesetze, die gar nicht für die aktuelle Situation geschaffen wurden, die Abschiebung von brutalen Gewalttätern verhindern.

Bleibt nur die Frage: Wollen die Linken Kickl nicht verstehen, oder sind sie dazu eventuell gar nicht in der Lage?