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Wien heute

AndereORF2, So, 14.05.2023, 23:46

Warum dem ORF von vielen Zwangsgebührenzahlern unterstellt wird, vor allem als linkes Kampfmedium gegen nicht-linke Parteien zu agieren, wird immer mehr Österreichern klar. Die Hoffnung, dass sich der ORF nach der einträglichen von ÖVP und Grünen beschlossenen ORF-Reform, nach der künftig jeder österreichische Haushalt ohne jedes elektronische Empfangsgerät eine ORF Haushaltsabgabe zu zahlen hat, den ORF an seine Pflicht zur politischen Objektivität erinnern könnte, dürfte vergeblich sein.

Das bewies ein Interview, das der stets freundliche ORF-Moderator und -Interviewer Patrick Budgen in Wien heute mit einer Intensivkrankenpflegerin zum Thema Teuerung führte. Durch gezielte Suggestivfragen lenkte der Interviewer Gespräch in die von ihm gewünschte Richtung: Eine wilde Attacke gegen Bundeskanzler Karl Nehammer, als wäre er der Hauptschuldige an der in der gesamten EU grassierenden Inflation.

Hätte der ORF-Mann zumindest am Rande erwähnt, dass der Hauptgrund für die herrschenden Inflationsprobleme die seit Jahren herrschende hemmungslose Überschwemmung Europas mit Euro durch die Europäische Zentralbank EZB ist, hätte man als Zuseher noch Verständnis haben können. Angriffsziel war aber ausschließlich Nehammer, weil es der ORF als seine Hauptaufgabe sieht, das bürgerliche Lager zu bekämpfen.

Anzumerken ist dazu, dass dieses Interview keinerlei Bezug zu den in dieser Sendung üblichen Wien-Nachrichten aufwies, sondern es sich um ein gesamtösterreichisches Thema gehandelt hat. Der richtige Platz dafür wäre also in einer Zeit-im-Bild-Sendung oder einem Magazin wie Thema oder Report gewesen. Aber um solche Nebensächlichkeiten kümmern die politischen Kämpfer im ORF schon lange nicht mehr.