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CoV-„Spaziergang“ mit Festnahmen

Andere, So, 31.01.2021, 17:58

Die Unterschiede könnten nicht krasser sein. New York 2008: 250 (!) Teilnehmer der linksextremen Occupy-Wallstreet-Bewegung demonstrieren in der Millionenmetropole New York.

250 Linke demonstrieren? Grund für eine ZIB-Headline! Ehrensache, dass die linken Krawallmachern eine herzerwäremende Liebeserklärung an ihre (linken) revolutionären Ideen. Brennende Fahrzeuge, verletzte Polizisten, gellende Schreikonzerte? Mein Gott, so was passiert! Das muss man doch nicht in den ORF-Beitrag packen? 

Ganz anders sieht es aus, wenn Nicht-Linke demonstrieren. Oder zumindest nicht alle nachweisbar links sind. Wie etwa bei der Corona-Demo am Sonntag in Wien. Da hyperventiliert das rote Herz der Republik. Plötzlich ist die Stimmung "aggressiv", war die Demo "gar nicht angemeldet". Und als ob das nicht schon genug wäre, waren da noch Parolen "schreiender Hooligans" zu vernehmen. Immer wieder wäre es "zu aggressiven Ansagen" der Regierungsgegner gekommen.

Regierungskritik auf einer Demo? Um Himmels Willen - wer hätte so etwas auf einer Demo auch vermutet!

Der ORF dürfte zwei Arten von Wörterbüchern verwenden: eines für Linke (das sind die Guten), und eines für Nicht-Linke (das sind die Bösen).

Demonstriert der linke Rand (Junge Grüne, Attac, KPÖ, VSSTÖ), dann zitiert man aus dem Kuschel-Wörterbuch: Der ORF streicht die "nachvollziehbaren Argumente" hervor; zitiert honorige (linke) Experten, die genauso dächten. Nur ausnahmsweise findet man Platz für garstige Wörter wie Gewalt und Aggression.

Demonstrieren Nicht-Linke, dann sieht die Sache gänzlich anders aus. Zuerst wird alles, was Österreich an "bösen Kräften" kennt, in die Zuschauerschaft hineinreklamiert; Rechte, rechte Kräfte, Rechtsextreme, Rechtspopulisten, rechte Unternehmer. Dann wird ein Regen an bösen Wörtern über den Text geschüttet; wiue etwa "aggressiv", "laut", "verboten", "kritisch". 

Wer sich amüsieren will (und als solches muss der Versuch gewertet werden, ORF zu sehen), kann sich schon auf die nächste, linke Demo freuen. Lassen Sie sich nicht vom Feuerschein der brennenden Straßen ablenken - lauschen Sie den huldvollen Worten des staatlichen Rundfunks ob der friedlichen und für die Gesellschaft so notwendigen Demonstration. 

werden 

https://wien.orf.at/stories/3087666/