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Abendjournal

AndereÖ1, Di, 24.11.2020, 18:35

Über das unsägliche Gendern in den ORF-Programmen ist schon viel gesagt worden. Unfreiwillig komisch wird dieser skurrile Zwang aber dann, wenn er von den eigenen Leuten nicht konsequent eingehalten wird.

So ist im Abendjournal davon die Rede, welche Bevölkerungsgruppen von der heißersehnten COVID-Schutzimpfung profitieren sollen. Als erste kommen unter anderem "Lehrer und Polizistinnen" an die Reihe (so wörtlich die Sprecherin).

Hier stutzt der Hörer, denn warum werden männliche Polizisten nicht geimpft, die ja die große Mehrheit in dieser Berufsgruppe stellen (auch wenn die oft rein weiblichen "Tatort"-Ermittlerteams das Gegenteil erwarten lassen)?

Doch das wollte die Sprecherin ja gar nicht sagen. Wahrscheinlich stand auf ihrem Zettel "PolizistInnen" (also mit Binnen-I), weil eben nach der reinen Genderlehre sonst nicht beide Geschlechter gemeinsam gemeint sind. Das kann man allerdings beim bloßen Hören nicht erkennen.

Komisch auch, dass vorher nur von "Lehrern" die Rede ist und nicht von "LehrerInnen", wie zu erwarten wäre, wenn man sich die Genderei schon antut. Des Rätsels Lösung werden wir wohl niemals erfahren und wahrscheinlich handelt es sich bloß um einen Flüchtigkeitsfehler.

Ein solcher Fehler kommt aber eben vor, wenn man jahrhundertealte Sprachgewohnheiten künstlich zu eigenen ideologischen Zwecken verbiegt. Und auf einmal wird aus der völlig normalen und leicht verständlichen Phrase "Lehrer und Polizisten" (wobei natürlich und für jeden völlig klar männliche und weibliche Beschäftigte gemeint sind) das Rätselwort "Lehrer und Polizistinnen". Ergebnis: Alle sind verwirrt und der ORF hat sich lächerlich gemacht.

Übertroffen wird dieser Schwachsinn, für den wertvolle Lebenszeit geopfert wird, nur noch durch die absurde ORF-Übung, die Einwohnerzahl eines Landes so anzugeben: "Land X hat Y Millionen Einwohner und Einwohnerinnen". Gut, dass man beim ORF so genau ist. Der Hörer hätte sonst geglaubt, es geht nur um die männlichen Einwohner und hätte diese Zahl mit zwei multiplizieren müssen. Zum Lachen, wenn es nicht zum Weinen wäre.

Dieser ORF ist nicht reformierbar. Je früher er geschlossen wird, desto besser für Land und Leute. Und auch für die ORF-Journalisten, die sich dann einen ordentlichen Beruf suchen können.

PS. Sogar manch Ur-Grüner konnte dem krampfhaften Gendern wenig abgewinnen. War es nicht Günther Nenning, der eine Rede einmal scherzhaft begann mit "Liebe Väter und Väterinnen!"?