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Zeit im Bild 2

AndereORF2, Mi, 01.04.2020, 01:19 | Werner Grotte

Armin Wolf gefällt sich und dem Publikum oft in seiner Rolle als „böser“ Wolf. In manchen Fällen macht es durchaus Spaß, wie er immer wieder nachhakt und seine Gesprächspartner festnagelt, bis jedem klar ist, wo der Schurke sitzt. An sich auch die Aufgabe eines guten Journalisten – wäre da nicht Wolfs eigenartige, linkslastige Weltanschauung, mit der er den österreichischen Staatsfunk auch noch über unsere Grenzen hinaus immer wieder in Verruf bringt.

Jüngstes Beispiel ist das Interview mit der ungarischen Justizministerin Judit Varga in der Dienstag-ZIB2. Anlass waren die durch die Verfassung gedeckten Maßnahmen des ungarischen Parlaments zur Bewältigung der Corona-Krise, durch die sich das Parlament quasi selbst entmachtete, um Regierungschef Viktor Orbán schnellere Entscheidungsfindungen zu gewährleisten.

Na mehr haben sie nicht gebraucht, diese Ungarn! Wolf gestaltete das auf englisch geführte Interview mit der sympathischen und unaufgeregten Ministerin als Verhör in der Manier eines Inquisitors. Es ist wohl nur der Erziehung und Höflichkeit der Dame zu verdanken, dass sie nicht spätestens nach der zweiten Frage das Gespräch beendete.

Da wurde munter spekuliert, ob sich Orbán hier nicht diktatorischer Mittel bediene, um das Parlament auszuschalten. Dass Varga mehrfach betonte, das Parlament könne diese Maßnahme stets von sich aus beenden, machte auf Wolf wenig Eindruck. Auch nicht die Erklärung, dass die Ungarn Orbán und dessen Fidesz-Partei schon dreimal hintereinander ganz demokratisch mit in Österreich längst unmöglicher Zweidrittel-Mehrheit gewählt habe. Da kann er wohl nicht alles falsch gemacht habe, der Herr Orbán.

Wolf dehnt dennoch die Mutmaßungen über die „Diktatur“ in Ungarn weiter aus in Richtung fehlender Pressefreiheit und dahin, dass kein anderer EU-Staat sich solch demokratiepolitische Bedenklichkeiten leiste, etwa weil weiterhin „Migrations-Notstand“ im Land herrsche, obwohl ein solcher gar nicht mehr bestehe und es keine Asylwerber in Ungarn gebe.

Genau das ist aber der Punkt: Ungarn schützt seine Bürger vor Entwicklungen, die sich gerade jetzt in den meisten anderen EU-Staaten als enormes Problem erweisen, weil die bereits im Land befindlichen zahllosen Immigranten in ihren Parallel-Welten sich kaum an Quarantäne- oder sonstige Maßnahmen halten und weil zudem ungebremst neue kommen, von denen nicht klar ist, woher sie kommen und ob sie infiziert sind – laut Innenminister Karl Nehammer angeblich eh „nur noch zwölf pro Tag“. Zwölf zu viel. Jeder von ihnen kann jeden Tag zahlreiche Menschen anstecken in den Quartieren, ähnlich wie in den Diskos in Ischgl.

Justizminsterin Varga wiederlegte Wolfs Behauptungen mit bewundernswerter Ruhe und Geduld, aber in sehr bestimmten Worten und forderte ihn mehrfach auf, ihre Antworten auch so zu bringen, wie sie diese sage (offensichtlich in böser Vorahnung auf die Medien-Manipulation hierzulande).

Letztlich wurde sie im Abgangs-Insert dann auch noch als „Innenministerin“ bezeichnet. Hätte Wolf ein Interview in dieser Art mit dem US-Außenminister geführt, wäre er wahrscheinlich auf der berüchtigten „Watch-List“ gelandet und Österreich wäre seine Handelsbeziehungen zu den USA losgeworden. Aber mit den Ungarn kann man es ja machen...