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Die Duelle

AndereORF 2, Do, 19.09.2019, 14:16 | Andreas Unterberger

Beides probiert - kein Vergleich: Die Zweierduelle der Spitzenkandidaten auf Puls4 waren um Eckhäuser besser als die im ORF. Der Hauptgrund für den Unterschied lag natürlich nicht in den ja weitgehend gleichen Kandidaten, sondern im korsettartigen und wichtigmacherischen Zuschnitt des ORF-Formats.

Störend waren etwa die völlig sinnlosen Zwischenauftritte und Taferl-Abstimmungen durch den ORF-Mann Tarek Leitner und die ebenfalls eingeschobenen Kürzestinterviews mit Tageszeitungs-Exponenten. Aber insbesondere waren die Moderationen der eigentlichen Gespräche im ORF katastrophal. Sie haben die Parteiexponenten regelmäßig auf ein oder zwei Themen eingeschränkt, die im übrigen Wahlkampf meist überhaupt keine Rolle gespielt haben. Und die Frau Lorenz-Dittlbacher hat noch dazu durch einseitige Unterbrechungen ständig ihre politischen Einstellungen gezeigt. 

Zwar steht auch die Puls4-Redaktionschefin mindestens ebenso links wie die ORF-Redaktion. Aber sie weiß: Die Aufgabe eines Diskussionsleiters ist noble Zurückhaltung. Fernsehzuschauer haben einzig und allein deshalb eingeschaltet, um sich die Politiker anzuhören und jene Themen und Argumente, die diese für wichtig halten. Und nicht, um ständig durch die Inszenierung des jeweiligen Senders irritiert zu werden. Oder um einer Diskussion zu folgen, die sich auf Verlangen der Moderatoren nur mit Randthemen befasst. Oder um sich dann die seltsame Kritik von Journalisten daran anhören zu müssen, wenn sich die Politiker tatsächlich mit jenen Themen befasst haben, nach denen sie gefragt worden sind.

Wie wünschte man sich da die Zeiten zurück, als bei solchen Diskussionen überhaupt kein Moderator aktiv gewesen ist! Aber zugegeben, dann hätte man nicht jedes Mal erfahren, wie sehr der nach jeder Sendung unvermeidliche ORF-Filzmaier die FPÖ hasst. Falls man das nicht schon seit Jahren gewusst hat ...

Der ärgste Skandal des ORF-Formats ist aber schon vorher passiert: Das ist die Tatsache, dass das grüne Lager als einziges gleich mit zwei Poltikern antreten durfte. Obwohl die beiden - zusammen! - nur das viert- oder fünftstärkste Lager bilden. Zusammen mit der ständigen Klimahysterie-Berichterstattung in allen "Informations"-Sendungen des ORF während der Wahlkampfwochen - also mit der Umsetzung des von den Grünen ausdrücklich ausgerufenen "Klimawahlkampfs" - beweist das, wie parteiisch die ORF-Redaktionen geworden sind. Denn dadurch hat man schon in der Zusammensetzung der Diskussionsrunden von vornherein "ganz zufällig" ein massives linkes Übergewicht hergestellt, obwohl es das in der Bevölkerung weit und breit nicht gibt.

Aus der gleichen Intention heraus hat man auch dem einen grünen Parteichef das Thema des "grünen Ibiza-Skandals" rund um Christoph Chorherr erspart, und dem anderen etwa die Frage, wie viele Strafverfahren ihn - vor allem wegen Verleumdung - nach seinem Ausscheiden aus dem Parlament erwarten ...