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AndereORF 2, Fr, 28.06.2019, 23:09 | Andreas Unterberger

Das ist auch mit der Hitze nicht mehr zu rechtfertigen, vor allem dann nicht, wenn man ohnedies in klimatisierten Studios arbeiten kann. So skandalös, zahlreich und peinlich waren wieder die sprachlichen und handwerklichen Fehler dieser ZiB. So einseitig ist im innenpolitischen Teil neuerlich gegen Schwarz und Blau gehetzt worden.

Das alles gab es in einer einzigen Sendung einer Anstalt zu hören oder sehen, für die wir (fast) alle massive Zwangsgebühren zahlen müssen:

  1. „Finanzminister und Verteidigungsminister“ haben vereinbart, dass die Leistungsschau des Bundesheeres doch stattfindet, hört man. Und was bekommt man zu sehen? Ein Foto des überhaupt nicht involvierten Innenministers!
  2. Die kaputte Brücke von Genua ist zu sehen, Text dazu: „Dieser Lkw-Fahrer hat die Katastrophe nur wenige Meter überlebt.“ Wörtlich! Bei diesem Satz sind den ORF-Menschen offensichtlich gleich drei unverstandene Metaphern durcheinandergekommen. Nur so konnte diese sensationelle Sprachblüte zustandekommen, die absolut weltrekordreif ist.
  3. Dazu kommt, dass der ORF „diesen Fahrer“ gar nicht zeigt, sondern nur ein (sein?) auf der Rumpfbrücke stehendes Fahrzeug.
  4. „Ferienbeginn für die Schülerinnen im Osten Österreichs.“ Die armen Buben müssen im Zeitalter des linken Genderismus noch länger zur Schule gehen ....
  5. Am Beginn des Berichts über die Explosion in einem Wiener Gemeindebau hört man: Die Polizei „geht fix von einer Gasexplosion aus“. Wenige Sätze später hört man in einem Interview das genaue Gegenteil: Die Polizei suche völlig offen, und schließe auch ausdrücklich ein Verbrechen nicht aus (da fragen wir natürlich lieber nicht nach, was denn da für ein Verbrechen denkbar wäre, da könnte ja eine unerwünschte Antwort kommen).
  6. In der Türkei gibt es ein Urteil im Fall „des Weltjournalisten“ Yücel, hört man. Was sich der durchschnittliche Konsument unter einem „Weltjournalisten“ vorstellen soll, ist den ORF-Menschen offensichtlich wurscht. Sie begreifen nicht, dass der Zuseher bei gesprochenem Text Anführungszeichen nicht mitbekommen kann. Wer außer Ideologie noch sonst etwas für den Journalistenberuf Relevantes gelernt hätte, wüsste hingegen, dass man daher anders formulieren müsste. Etwa: „der Journalist der deutschen Mediengruppe Welt“. Oder einfach: „der deutsch-türkische Journalist“.
  7. Für jeden, der die Entwicklung des G-20-Gipfels in Osaka verfolgt, ist die allererste ZiB-Schlagzeile des grünen Ideologiesenders besonders lächerlich: „Streit ums Klima: Der G-20-Gipfel droht daran zu scheitern, dass die Bereitschaft zur CO2-Reduktion geringer ist als je zuvor.“ In wirklich keinem internationalen Medium habe ich die CO2-Frage als Grund für ein mögliches „Scheitern“ des Gipfels gefunden. Was auch immer ein Scheitern überhaupt sein soll? Vorzeitige Abreisen? Faustgefechte? Der geistig offensichtlich nie aus Südtirol hinausgekommene ORF-Redakteur im Studio glaubt, das Fehlen einer Abschlusserklärung wäre ein solches Scheitern. Dabei hat gerade am Tag zuvor der EU-Kommissionspräsident Juncker gesagt, er lese meistens nicht einmal diese Abschlusserklärungen.
  8. Bei einem Beitrag zum BVT-Ausschuss bekommen alle drei österreichischen Oppositionsparteien einen Auftritt. Sonst niemand. 
  9. Zum „Ausgleich“ ist ein sehr langer Bericht über die neue Gesundheitskasse überhaupt nur noch ein reiner SPÖ-Beitrag, in dem sich der ORF und die 20-Prozent-Partei ausführlich darüber erregen, dass die SPÖ zu wenig Repräsentanten in den Führungsgremien der neuen Gesundheitskassa haben wird. Und wieder gibt es kein einziges Gegenargument zu hören, keine einzige schwarz-blaue Stimme, in diesem Beitrag auch keine grüne oder pinke. Dabei wird dieses keinen Menschen außer ein paar SPÖ-Funktionäre interessierende Thema schon seit Tagen von der ZiB-Redaktion breitest gespielt.
  10. Auch sonst gibt es in der ganzen ZiB kein einziges Thema, in dem sich die beiden Mehrheitsparteien sachlich oder gar positiv wiederfinden könnten. Als Illustration zu diesem Faktum passt hervorragend ein (natürlich ebenfalls aus – allerdings anderen – unnötigen Zwangsbeiträgen finanzierte) ORF-Werbespot der Arbeiterkammer. Sie fordert: „Gerechtigkeit muss sein“. ORF-Gerechtigkeit heißt ganz eindeutig: Je weniger Wähler eine linke Partei hat, umso einseitiger werden sie und ihre Themen vom ORF gepusht.