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Gegen die Angst + Doku

AndereZDF, Mo, 25.03.2019, 23:27 | Werner Grotte

Eine echte Überraschung bot der sonst eher linke ZDF heute, Montag, seinen Sehern, sogar im Hauptabendprogramm: Ein Spielfilm und eine folgende Doku zeigten, wie multikriminelle Araber-Familienclans in Deutschland und vor allem in Berlin zunehmend die Zügel in der Hand haben und in beängstigenden Parallelgesellschaften beträchtlichen Wohlstand anhäufen, ohne sich dabei um deutsche Gesetze zu kümmern.

Zunächst wurde das Thema um 20.15 im neuen Spielfilm „Gegen die Angst“ näher beleuchtet. Bei einem Polizeieinsatz gegen einen libanesischen Clan-Führer wird ein Kriminalpolizist von drei Kugeln durchsiebt. Zunächst ins Koma versetzt, verstirbt er wenige Tage später. Eine junge Polizeischülerin mit libanesischem „Migrationshintergrund“, die mit ihren Kollegen ebenfalls zur Schießerei kommt, sieht den Schützen, der mit einer Pistole in der Hand vom Tatort flüchtet, schweigt aber, weil er ihr Cousin aus einem solchen Clan ist.

Die Staatsanwältin, die heimlich eine Liebesbeziehung mit dem getöteten Polizisten hatte, ermittelt fieberhaft und kommt bei der Berechnung des Fluchtweges bald darauf, dass die Polizeischülerin etwas gesehen haben muss. Mit viel Mühe und Engagement, immer wieder zurückgeworfen durch persönliche Bedrohungen und eingeschüchterte Zeugen, gelingt es ihr schließlich, die Polizeischülerin zu überzeugen, wahrheitsgemäß auszusagen. Nach einer gewaltsamen Attacke durch ihren Cousin, der sie zur Einschüchterung sogar entführen lässt, erklärt sie sich bereit dazu, was letztlich zur lebenslänglichen Verurteilung des Cousins wegen Mordes führt. Allein, sie überlebt ihre Aussagen gegen die eigene Familie nur um einen Tag.

In einer halbstündigen Dokumentation danach haben ZDF-Reporter tief im Milieu recherchiert und sogar einige Clan-Chefs vor die Kamera bekommen. Das sind wohlbeleibte Leute, die gut angezogen im sündteuren BMW vorfahren, aber unumwunden erklären, dass sie offiziell von Hartz IV leben und der BMW gar nicht ihnen gehört. Fachleute gehen davon aus, dass arabische Familienclans in Deutschland bereits über rund 200.000 Mitglieder verfügen, ein Großteil davon macht in Berlin gute Geschäfte. Rund ein Dutzend Familien sorgen dort für Angst und Schrecken, oft schon allein beim Nennen des jeweiligen Namens.

Das Problem dabei: Die Familien, manche haben 1.000 oder mehr Angehörige, sind nur sich selbst gegenüber loyal. Die deutsche Polizei oder Justiz werden nicht anerkannt oder ernst genommen, interne Differenzen regelt der familieneigene „Friedensrichter“. Landet dennoch einmal jemand vor einem echten Gericht wie im Film, werden gnadenlos Zeugen gekauft oder massiv bedroht, beste Anwälte für die eigene Verteidigung engagiert, während Opfer immer öfter kaum noch Anwälte bekommen, weil auch diese von den Clans eingeschüchtert werden.

In Berlin gehen nach Berechnungen der Polizei mittlerweile 68 Prozent der Straftaten auf das Konto arabischer Clans, die Palette reicht von Drogenhandel über Raub, Erpressung, illegalem Glücksspiel, bis hin zu Prostitution. Oft sind es spektakuläre Verbrechen wie der KDW-Überfall 2017, bei dem innerhalb von nur einer Minute Uhren und Schmuck im Wert von mehr als 800.000 Euro geraubt wurden, wovon der Großteil bis heute nicht aufgetaucht ist. Auch der Diebstahl der rund 4,5 Millionen Euro teuren Goldmünze „Big Maple Leaf“ aus dem Berliner Bode-Museum im Vorjahr geht auf das Konto einer solchen Familie. Manche derer Mitglieder haben pro Person bis zu 87 Straftaten (Vorstrafen) auf ihrer „Speis’karte“.

Kriminalisten und Juristen erklären in der Dokumentation unumwunden, dass man sich sehr warm anziehen müsse, um überhaupt etwas gegen diese Clans ausrichten zu können. Sie zu eliminieren, sei quasi nicht mehr möglich. Mit einem neuen Gesetz könne man etwa seit 2017 Vermögen mit „unklarer Herkunft“ einziehen, was bereits bei einer Aktion gegen einen einzigen Clan zu 77 beschlagnahmten Immobilien geführt hätte. Doch die Familien agieren gekonnt: Die kriminellen Einnahmen werden zunächst ins Ausland verschoben, kommen danach auf dunklen Kanälen zurück nach Deutschland und werden hier brav in seriöse Immobilien investiert.

Wie ein Staatsanwalt es schön auf den Punkt brachte, besteht ein "starker Konflikt zwischen den Rechtsnormen Deutschlands und den sozialen Gegebenheiten der Familienclans", die zumeist schon in ihren Heimatländern zur untersten sozialen Schicht gezählt hätten und mit dieser Einstellung nach Deutschland gekommen wären: Sie müssten sich hier eben auf der Straße durchsetzen und ihre Leute mit aller Macht schützen.

Der Film samt Doku wäre eigentlich ein Lehrstück für alle, die sich über die Pläne von Österreichs FPÖ-Innenminister Herbert Kickl beklagen, speziell für die Wiener Stadtväter. Auch dort sind – etwa im 16. oder 20. Bezirk – ähnliche Clan-Strukturen bereits deutlich erkennbar….