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Wenn die Filmbranche kollektiv gegen die Regierung hetzt

Andere, Do, 31.01.2019, 14:34 | Werner Reichel

Seitdem die Österreicher 2017 die roten und grünen Sozialisten abgewählt haben, sind die heimischen Linken in einem Zustand der aggressiven Dauerempörung und Kränkung. Bis heute können und wollen sie nicht verstehen, warum ausgerechnet sie, die geistige und moralische Elite der Menschheit, nicht mehr die Gelder anderer Menschen verteilen und verbrauchen dürfen, warum sie nicht mehr bestimmen können, wie die dummen Bürger zu leben und was sie zu denken haben. Die rote Polit-Sekte verkündet seither Tag für Tag über den ORF und andere Sprachrohre das nahende Ende von Demokratie und Rechtsstaat. Demokratische Verhältnisse herrschen nach sozialistischem Verständnis nur, wenn Linke an der Macht sind und alle Menschen dieselbe Meinung haben dürfen. So wie beim seligen Onkel Honecker.

In Österreich wurde dieser linke Idealzustand trotz drei Jahrzehnte währender roter Kanzlerschaft nie ganz erreicht. Jetzt ist es ganz vorbei. Vorläufig. Und je länger die türkis-blaue Regierung im Amt ist, desto weiter schwindet die Macht der Sozialisten. Die Regierung besetzt wichtige Posten selbstredend mit eigenen Leuten, zuletzt in der Nationalbank. Auch das regt die Sozis furchtbar auf, schließlich glauben sie - entsprechend ihrem Demokratieverständnis - ein Gewohnheitsrecht auf politisch wichtige, einflussreiche und einträgliche Posten zu haben. Zumal sich Linke in der freien Marktwirtschaft bekanntlich schwertun. Was macht eigentlich Werner Faymann?

Es gibt aber noch viele Bereiche in unserer Gesellschaft, die von Linken beherrscht, wo Abweichler und Dissidenten nicht geduldet werden. Einer dieser Bereiche ist die Kultur. Hier gibt es noch echten linken Pluralismus, von Trotzkisten bis Stalinisten, von Genderist_*Innen bis Willkommensjubler, hier ist man vielfältig und trotzdem unter sich, verleiht sich gegenseitig Preise und Auszeichnungen, vergibt Subventionen und kassiert Förderungen, die von den blöden „Nazi-Österreichern“ bezahlt werden dürfen. Zum Dank dafür werden die zwangsverpflichteten Finanziers Tag für Tag in ihren Stücken, Filmen, Programmen und Büchern vorgeführt und an den Pranger gestellt.

Ein fairer Deal. Finden zumindest die Linken. So war es die letzten Jahrzehnte, so soll es immer weitergehen.

Gestern ist die heimische Filmbranche zusammengekommen, um sich zu feiern, sich gegenseitig die eigene Großartigkeit zu bestätigen und die Grenzen zwischen Gut und Böse, zwischen Freund und Feind zum x-ten Mal öffentlich abzustecken. Selbstredend berichten die Ö1-Rundfunkbeamten ausführlich über die Feierlichkeiten der Genossen aus der heimischen Filmkolchose.

Der gar nicht so bunte Filmabend wurde von den Staatskünstlern - der österreichische Film lebt primär von ORF-Gebührengeldern und anderen Subventionen - zu einer Generalabrechnung mit der verhassten Regierung genutzt. Selbst das Ö1-Morgenjournal sprach von einer „sehr politischen Gala“. Das will etwas heißen.

Ausgezeichnet wurden Filme, die die österreichische Vergangenheit aus linker Perspektive aufarbeiten. Business as ususal. Auch eine Flüchtlings-Doku durfte unter den prämierten Streifen nicht fehlen. Mutige Dokus über Islamismus, die importierte Gewaltkultur oder den neuen Antisemitismus wurden nicht ausgezeichnet. Kein Wunder. Solche Filme werden in Österreich nicht gedreht. Sich mit den akuten Problemen der Gegenwart auseinanderzusetzen, ist bei weitem nicht so bequem und ungefährlich wie das Schattenboxen mit den Geistern aus der Vergangenheit.

Jeder Redner an diesem Abend nutzte die Bühne, um vor seinen Spezis und Gesinnungsgenossen den mutigen Widerstandskämpfer zu markieren und die Regierung zu attackieren. Da ist einem der Applaus und eine gute Presse sicher, da kann nichts passieren. Das ist die „Courage“, mit der sie sich so gerne brüsten.

Wir danken der Akademie, dass sie einen Film ausgezeichnet hat, der zeigt wohin ein Land zu driften droht, wenn das Recht der Politik zu folgen hat und nicht die Politik dem Recht“, sagt einer der Redner. Hätte man an diesem Abend Bullshit-Bingo gespielt, dann wäre es ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen „Recht folgt Politik“ und den „schlafenden Wienern“ geworden. Wie das Zusammenspiel von Volk (Wählern), Recht und Politik in einer Demokratie tatsächlich funktioniert, können oder wollen sie nicht begreifen.

Die bei der Veranstaltung ausgezeichnete Filmemacherin Ruth Beckermann in ihrer Dankesrede: „Die ÖVP ist von Waldheim auf Waldhäusl gekommen“. Waldhäusl ist FPÖ-Politiker. Egal. Wie sagte schon der Herr Karl: Alle Japaner sind Chinesen. Beckermann weiter: „Die Mehrheit hat diese Leute gewählt und erfreut sich noch immer an ihrer menschenverachtenden Politik. Es soll nur nicht irgendwann jemand sagen, er hätt‘ von nix gewusst.“ Jaja, die blöden fiesen Nazi-Österreicher. Menschenverachtend ist demnach nicht, Zigtausende Menschen aus tribalistischen, archaischen und vormodernen Gesellschaften zu importieren, wo Andersgläubige und Frauen diskriminiert werden und Antisemitismus ein Volkssport ist. Menschenverachtend ist demnach nicht, all die selbst verursachten blutigen Fehlentwicklungen zu ignorieren, zu leugnen, zu verharmlosen, bzw. jenen in die Schuhe zu schieben, die davor stets gewarnt haben.

Menschenverachtend ist demnach, wenn eine von der überwältigenden Mehrheit der Bevölkerung gewählte Regierung versucht, das Land aus den von den Linken verursachten Krisen mit rechtsstaatlichen Mitteln herauszuführen. Dem letzten Satz von Frau Beckermann ist allerdings uneingeschränkt zuzustimmen. Vor allem die linken Multikulti-Apologeten sollten ihn sich hinter die grünen Ohren schreiben.

Außerdem haben die heimischen Filmemacher jetzt ein Initiative gegründet – das machen Linke besonders gerne -, die sich gegen „Verhetzung“ - also gegen nichtlinken Meinungen - und für ein „solidarisches Miteinander“ engagiert. „Die Sprache des Hasses korrumpiert die Gesellschaft, indem sie den Zusammenhalt zerstört und die Menschen gegeneinander ausspielt“, gibt ein weiterer Festredner vor einem besorgten Publikum zum Besten.

Es ist fast amüsant: Da geifert und hetzt die subventionierte Filmmeute einen ganzen Abend lang gegen die Regierung und die ÖVP-FPÖ-Wähler - also gegen rund 60 Prozent der Österreicher - und betont gleichzeitig, wie schlimm Hass und Hetze und wie wichtig Brückenbauen und ein friedliches Miteinander sind. Einen Widerspruch können sie darin nicht erkennen. Es ist erst alles paletti, wenn wieder alle Menschen nach der linken Pfeife tanzen. So wie beim seligen Onkel Honecker.

Schauspielerin Julia Stemberger sagte im November 2015: „Was mich viel mehr schreckt als die Kanalratten, die jetzt immer lauter werden, ist die große Menge der Menschen, die schweigt.“ Andersdenkende als „Kanalratten“ zu bezeichnen, das ist gelebtes Miteinander, verbindet und schlägt Brücken zum politischen Gegner. Wobei: Solange die Rattenmenschen in ihren Kloaken bleiben oder mit dem Kammerjäger Bekanntschaft gemacht haben, steht einem trauten linken Miteinander nichts mehr im Wege. Schlag nach bei Solschenizyn.

Man sollte die politischen Panik- und Hassattacken der linken Filmemacher, die sich trotz des politischen Weicheies Gernot Blümel fürchten, von den Futtertrögen verdrängt zu werden, aber auch nicht zu viel Bedeutung beimessen. Österreichische Filme kosten dem Steuerzahler zwar viel Geld, haben aber wenig bis keine Außenwirkung. Die Zahl der Menschen, die sich bei solchen Filmen ins Kino verirren, ist überschaubar. Halbwüchsige YouTuber haben ein größeres Publikum. Man produziert fast ausschließlich für die eigene linke Community. Die wichtigste Verbindung der linken Film- bzw. Kulturblase zur Außenwelt ist die Subventionsnabelschnur. Diese durchzuzuschneiden, würde viele Probleme lösen.

PS: Könnte sich ein Ö1-Sprechtrainer Redakteur Benno Feichter einmal zur Brust nehmen. Bitte!  Am Ende eines Satzes geht man in den meisten Fällen mit der Stimme nach unten und zieht das letzte Wort nicht wie einen Strudelteig in die Länge und Höhe. Das ist für den Hörer extrem nervig und klingt auch nicht – wie Herr Feichter vermutlich vermeint – „cool“.