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ZIB 2

ORF2Andere, Do, 10.01.2019, 12:00 | Andreas Unterberger

Extrem manipulative Berichterstattung selbst in den Kurzmeldungen der ZIB. Zuerst wird die von der Regierung in überraschend großem Ausmaß in Aussicht gestellte Steuerentlastung als bloße Kurzmeldung gebracht - so als ob die ZIB2 noch nie eine Meldung der ZIB1 ebenfalls groß gebracht hätte, wenn sie wichtig ist.

Aber der ZIB2-Redaktion war die Nullmeldung, dass man nicht weiß, wer in Wien Volkstheater-Direktor werden soll, einen langen Dreiminuten-Bericht wert. Soviel Zeit muss es schon wert sein, wenn man da halt wieder eine SPÖ-Kommunalpolitikerin ins Bild bringen kann, auch wenn diese nur heiße Phrasen-Luft von sich gibt, die lediglich den Schluss zulässt, dass das Theater künftig quasi eine eierlegende Wollmichtsau werden soll. 

Die größte Sauerei war aber die Kurzmeldung über den in Bremen fast umgebrachten AfD-Politiker Magnitz. Diese Tat war ja zuerst vom ORF überhaupt nicht berichtet worden. Die nunmehrige Meldung wird nun mit "Ermittler widersprechen AfD" unterlegt. Ganz offensichtlich will man mit dieser Formulierung das eigene Versäumnis nachträglich rechtfertigen. Und in der Meldung heißt es dann wörtlich: Der Täter sei "niedergestoßen" worden und habe nur als "Folge des Sturzes und nicht von Schlägen" Verletzungen erlitten.

Ein Musterbeispiel, wie der ORF manipuliert. Man formuliert so, dass jeder ahnungslose Zuseher glauben muss: Mein Gott, täglich verletzen sich zahllose Menschen bei einem Sturz, und es passiert halt auch oft, dass jemand im Gedränge niedergestoßen wird. Das ist doch kein Grund zur Aufregung.

Dabei hat selbst die (im seit Jahrzehnten SPD-regierten Bremen ganz sicher nicht AfD-freundliche) Staatsanwaltschaft völlig andere Worte in ihrem Bericht verwendet: Der AfD-Politiker sei von einem von insgesamt drei bisher unbekannten Männern "von hinten angesprungen" worden. Das ist also mindestens eine vorsätzliche gefährliche Körperverletzung. Das kann von einem unabhängigen Gericht sehr wohl als Mordversuch gewertet werden. Das wird das Gericht umso eher tun, wenn es die Fotos bewertet, wie der Mann nach der Attacke am Kopf zugerichtet gewesen ist.

Das alles verschweigt der ORF absichtlich und eindeutig manipulativ. Er verschweigt auch, dass Magnitz selbst aussagt, dass er dabei "ums Leben kommen" hätte können. Der ORF verschweigt auch, dass der Bericht über Schläge auf Magnitz nach dem Niederspringen nicht von der AfD erfunden, sondern von einem Augenzeugen stammt, einem nachher seltsamerweise nicht identifizierten Bauarbeiter. Beim ORF kommen die Täter - nach Ansicht fast aller deutscher Medien Linksextremisten, wie auch deren Internet-Botschaften zeigen - gar nicht vor. Der Politiker ist halt "niedergestoßen" worden. Von wem ist doch uninteressant.

Widerlich, so zu lügen.

Um aber nicht nur zu tadeln, seien auch zwei kleine Positiva dieser Sendung erwähnt:

  • Jahrelang haben die ORF-Redaktionen die katastrophale Entwicklung des Volkstheaters verschwiegen. Aber wenigstens jetzt im Nachhinein wird der dramatische Zuschauerschwund des Theaters zugegeben (wenn auch verschwiegen wird, dass das natürlich mit der linksprogressiven Linie des sehr SPÖ-nahen Theaters zu tun hat; wenn auch in die durch nichts fundierte Politiker-Darstellung verpackt, dass jetzt alles gut wird).
  • Zumindest in dieser Sendung wird objektiverweise die Formulierung "Migranten" für die auf Schiffen nach Europa drängenden Afrikaner verwendet, und nicht mehr die aus der Propagandaabteilung der einschlägigen NGOs stammenden Worte "Flüchtlinge" oder "Geretteten".

Freilich: Wenn die Entwicklung des ORF zu einem um Objektivität zumindest bemühten Journalismus weiterhin so langsam geht, dann dauert es mindestens noch Jahrzehnte, bis der Gebührensender in allen Beiträgen korrekt berichtet. Bis dann der letzte ORF-Nachrichtenkonsument verstorben ist. Und allein die Fälle Magnitz und Steuerreform zeigen, dass es auch noch viel übler werden kann (das beweisen auch etliche in einer anderen orf-watch-Kritik der gleichen Sendung aufgezeigte Punkte).