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D: Geständnis nach Tod einer Jugendlichen

Andere, Mo, 03.12.2018, 19:35 | Andreas Hamberger

Nebulös schreiben die moralisch auf der richtigen Seite stehenden Damen und Herren der ORF-Online-Redaktion von einem Mord, den ein 19-Jähriger in Deutschland an einer 17-Jährigen verübt hat, die er tags zuvor in einer Bar kennen gelernt hat. Der Verdächtige hat die Tat bereits gestanden. Die Leiche des Opfers haben Beamte in der Unterkunft des mutmaßlichen Mörders gefunden.

Viel mehr mutet der ORF seinen Lesern nicht zu. Warum auch? Mehr hat einen nicht zu interessieren. Aber spätestens beim Wort „Unterkunft“ stutzig geworden, reicht eine kurze Recherche bei drei führenden deutschen Tageszeitungen, beginnend bei der meist reißerischen Bild-Zeitung, bis hin zu den seriösen und politisch unbedenklichen Blättern FAZ und Süddeutsche Zeitung. Diese kurze Nachlese bringt einhellig Klarheit in das nebulose Geschreibsel des Küniglbergs. 

Bei der Unterkunft handelt es sich allen drei Blättern zufolge um eine Unterkunft für Flüchtlinge und Obdachlose. Außerdem ist der 19-Jährige in Kenia geboren und besitzt sowohl die kenianische als auch die deutsche Staatsbürgerschaft. Zwei Informationen, die wahrscheinlich viele Leser interessieren könnten, die vom ORF aber schlicht und ergreifend aus den deutschen Agenturmeldungen gestrichen worden sind – selbst recherchiert wird man ja wahrscheinlich nicht haben.

Wieder ein Zeichen dafür, wie gerne man versucht zu manipulieren. Nicht indem man Tatsachen verdreht, sondern schlicht und ergreifend nur jene Teile einer Meldung weiter verbreitet, die auch ins eigene politische Weltbild passen. Weil nicht sein kann, was nicht sein darf…