ORF-Watch.at Die unabhängige Kontrolle des Gebührenmonopols


Rubriken

Archiv

Sendungskritik Melden

Bitte um ein Stichwort, warum diese Kritik als rechtswidrig oder ehrenbeleidigend (gegenüber konkreten Personen) offline genommen werden soll. Dass eine Meinung unerwünscht oder unsympathisch ist, ist kein ausreichender Grund dafür.

Ich will die Datenschutzerklärung lesen.

Beitrag melden


Ö1 Abendjournal

oe1Andere, So, 29.07.2018, 19:32 | Niklas G. Salm

Ein Paradebeispiel ausgewogener Berichterstattung Marke "Prawda" gab es wieder einmal dank Ö1 zu bestaunen. Im Abendjournal wurde folgende Meldung in den Äther geweint: "Schutzsuchende: Spanien fordert europäische Lösung!" Na da schau her, das hätte sich jetzt wirklich keiner denken können.

Aber vorerst weiter im Text: "Eine unerwartete Wendung zeichnet sich in der spanischen Flüchtlingspolitik ab. Während der neue Regierungschef Pedro Sanchez bis vor kurzem mit seiner Willkommenspolitik für Schlagzeilen gesorgt hat, drängt die Regierung jetzt auf eine europäische Lösung. Seit Wochen reißt der Flüchtlingsstrom nach Spanien nicht ab. Vor der Südküste wurden innerhalb von drei Tagen mehr als 1.400 Flüchtlinge gerettet."

Eine unerwartete Wendung ist das also? Ja, damit hat man wirklich nicht rechnen können. Kaum war Spaniens schwachbrüstige neue Sozi-Minderheitsregierung an der Macht, begann in Spanien plötzlich ein von linker Seite verordnetes Willkommensklatschen wie weiland auch einmal in Österreich. In den spanischen Exklaven in Nordafrika werden Grenzzäune abgebaut, Schlepperhelfer-NGOs dürfen in spanischen Häfen anlanden (was im bösen rechten Italien so nicht mehr möglich ist) und Bootsflüchtlinge werden abgeholt wie wartende Volksschüler vom Schulbus. Seit Anfang Juni, also seit gut zwei Monaten geht das jetzt so.

Für den ORF völlig überraschend haben sich die Routen der Sozialsystem-Suchenden blitzschnell Richtung Spanien verlagert. Ja warum bloß? Für die Rotfunker ist das immer so eine Art Naturschauspiel, das niemand von dieser Erde erklären und schon gar nicht verhindern kann. In Wahrheit war es aber so: Kaum waren in Spanien Linke an der Macht, gingen auch schon die Grenzen auf, was sich ziemlich schnell bis nach Timbuktu und Umgebung herumgesprochen hat. Die spanischen Willkommensklatscher-Helden rund um Premier Sanchez sonnten sich daraufhin einige Wochen lang im Jubel der vereinigten europäischen Linksmedien.

Jetzt wird es Sanchez und seiner FeministInnen-Truppe doch langsam etwas viel und was macht man? Man schreit nach europäischer Solidarität! Man lässt selber Atomphysiker aus Gambia und Hirnchirurgen aus Mauretanien in Massen ins Land und erwartet sich, dass die dann von anderen aufgenommen und versorgt werden. Typisch linke Nicht-Denke, die auch schon bei Mama Merkel, den kürzlich abgewählten Linksauslegern in Italien oder zum Beispiel bei den geistigen Flachwurzlern in der Löwelstraße super funktioniert hat. Quasi ein Erfolgsrezept, dass die Spanier jetzt kopieren wollen. Selber alle reinlassen, sie sogar ermutigen und dann den anderen die daraus resultierenden Lasten umhängen wollen. Das ist die internationale Solidarität der Sozen quer durch Europa. Wie oft muss man eigentlich noch abgewählt werden, bis man es endlich kapiert? Wohl noch oft.

Von all dem ist im Ö1-Bericht jedoch kein Wort zu vernehmen. Es wird eher die asylantische Naturgewalt beklagt, die über das heldenhafte, linke Spanien hereinbricht und die Forderung nach "europäischer Solidarität" wird als das normalste auf der Welt dargestellt. Dass Linke hier die Haustüre sperrangelweit aufgerissen haben und sich jetzt wundern, dass das Wohnzimmer binnen kürzester Zeit überbevölkert ist, ist natürlich auch kein Thema. Es wird nicht etwa die suizidäre Vorgehensweise der spanischen Linksregierung beleuchtet, sondern in bewährter Manier nach Umverteilung geschrien. Diesmal eben wieder einmal nach der Umverteilung der Fachkräfte. Fantastisch! Ein Qualitätsbeitrag, auf den selbst der Rundfunk der Volksrepublik Mongolei neidisch gewesen wäre...