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ZIB 2

ORF2Andere, Di, 26.06.2018, 22:30

Lernt der ORF dazu?

Mehrfach in diesem Forum wurde die inakzeptable und einseitige Praxis aufgezeigt und kritisiert, zum Beispiel die italienische Regierungspartei Lega in der ORF-Berichterstattung (fast) immer als  "rechtspopulistisch" oder sogar "fremdenfeindlich" zu bezeichnen (zum Beispiel von Kurt Ceipek am 24. 6. oder von mir in der Sendungskritik zur ZiB1 vom 01. 6.).

Läutet der Bericht über die italienische Regierung in der ZiB2 vom 25. 6. nun etwa eine Wende in diesem konkreten aufgezeigten Missstand im ORF ein, oder handelt es sich nur um einen einmaligen redaktionellen Ausreißer einer einzigen korrekten Anmoderation durch Herrn Wolf?

Überraschenderweise wurde nämlich sowohl durch Armin Wolf, als auch im Bericht von Frau Wagner über das NGO-Schiff "Lifeline" auf die für österreichische Seher schon gewohnten Attribute "rechtspopulistisch" oder "fremdenfeindlich" verzichtet. Wolf sprach sachlich korrekt von der "...italienischen Koalition aus Lega und 5-Sterne-Bewegung."

War das soooo schwierig, Armin?

Die Qualität dieses Blogs zeichnet sich in meinen Augen auch dadurch aus, wenn auch nur seismisch sehr kleine Veränderungen zum Positiven (das heißt zu mehr Realitätsnähe und einer korrekten Berichterstattung) im ORF wahrgenommen und registriert werden können.

Armin Wolf verwendete für die kurze Anmoderation dieses Mal sogar noch mehr Hirnschmalz als sonst, weil er nicht ausschließlich von "Flüchtlingen" sprach, die auf dem Schiff "Lifeline" vor Malta warteten, sondern - Überraschung! - von "Flüchtlingen und Migranten". Das heißt: Wir wurden Zeugen, dass ein redaktioneller Mitarbeiter einer Informationssendung des ORF (erstmalig) zu unterscheiden fähig und (!) willens war, dass sich auf dem Schiff nicht ausschließlich sogenannte "Flüchtlinge" befanden, sondern eben auch andere, ganz normale "Migranten".

Werden andere relevante ORF-Mitarbeiter diesem Beispiel Wolfs folgen?

Natürlich ist der Weg noch ein weiter und vielleicht werden wir in ferner Zukunft auch im ORF vernehmen können, dass es sich jedenfalls zum Teil auch um "illegale Einwanderer" handelt. Aber von so viel Realitätsberichterstattung wagen wir heute noch nicht zu träumen. Freuen wir uns heute über diesen für eingefleischte ORF-Polit-Meinungs-Redakteure ohnehin großen Schritt, dass nicht alle nur "Flüchtlinge" sind. Weder die auf dem Schiff vor Malta, noch die rund 2 Millionen, die seit 2015 nach Europa (illegal) eingewandert sind.