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Ö1 Morgenjournal

oe1Andere, Do, 05.04.2018, 10:14 | Werner Reichel

Was auch immer die neue Regierung plant, beschließt oder umsetzt, für den ORF ist es böse, dumm, gefährlich und ungerecht. Und zwar deshalb, weil es von der neuen Regierung kommt. In der Regel tut man sich dabei recht leicht, weil irgendwelche schwindligen „Experten“, irgendein beschäftigungsloser Grüner oder irgendein anderer frustrierter Linker findet sich immer, der so wie der ORF aus Prinzip auf alles eindrischt, was politisch rechts von Wladimir Iljitsch Lenin angesiedelt ist.

Beim Kopftuchverbot für kleine Mädchen ist das etwas diffiziler, weil Religion für gestandene Linke ja eigentlich generell pfui ist. Eigentlich. Und selbst die Opposition steht dem Verbot nicht ablehnend gegenüber. Deshalb tut man sich auch etwas schwer zu erklären, warum diese Maßnahme eigentlich böse und schlecht sein soll. Was tun? Sich argumentativ komplett auf die Seite der konservativen Muslime zu schlagen, ist (noch) keine so gute Idee. Das könnte selbst so manchem Hardcore-Sozi übel aufstoßen. Aber wozu gibt es den Wiener Stadtschulrat.

Wie wir von wenigen mutigen Lehrern wissen, herrschen in vielen Wiener Schulen mittlerweile unerträgliche Zustände, in manchen ist ein normaler Unterricht gar nicht mehr möglich. Das kratzt den Wiener Stadtschulrat aber nicht wirklich, schließlich segelt er hart auf rotgrünem Kurs. Nicht nur an den Schulen, sondern auch in der Politik ist die Welt in Wien ja noch in Ordnung. Dass viele linke Bonzen ihre Kinder zumeist auf Privatschulen schicken, hat im Übrigen immer gaaaanz andere Gründe. Deshalb lädt sich der ORF eine Dame vom Stadtschulrat ins Studio. Erste Frage: Wieviel Mädchen mit Kopftüchern gibt es überhaupt? Warum das von Belang sein soll, bleibt offen, schließlich ist es für ein Gesetz völlig unerheblich. Niemand käme auf die Idee, Terrorattacken nicht zu verbieten, weil sie eh (noch) nicht so oft passieren. Jedenfalls verwandelt die Dame den aufgelegten Elfmeter und spricht davon, dass das eigentlich nur ganz selten vorkommt. Die berühmten Einzelfälle also. Wer an einer Wiener Schule vorbeigeht, wen die Schüler gerade herausströmen, bekommt allerdings einen ganz anderen Eindruck.

Auch die zweite Frage ist, zumindest wenn sie von einem ORF-Redakteur gestellt wird, originell: Nicht alles was man nicht mag, muss man auch gleich verbieten. Ist ein Verbot (…)? Erstens ist das eine hochpolitische Frage und keine Geschmacksfrage, eine Frage des Mögens. Das sollte selbst ein ORF-Mitarbeiter begreifen, auch wenn seine Waldviertler Oma vor 50 Jahren bei der Feldarbeit und sein kleiner Neffe bei der letzten Piratenparty ein Kopftuch getragen haben sollten. Und dass ausgerechnet die linken Staatsgläubigen vom Staatsrundfunk, die stets die ebenso staatsgläubigen Grünen hofiert haben, die praktisch alles mit Gesetzen, Verboten und Verordnungen regeln wollten, plötzlich auf Verbote allergisch reagieren, nur weil sie von der falschen Seite kommen, ist doch recht durchsichtig.

Danach schwurbelt die Stadtschulrat-Dame etwas herum, es sei eh alles kein Problem und man brauche - Überraschung - einfach nur mehr Geld. Für die Integration versteht sich. Man brauche nämlich Personal an den Schulen, die aus den entsprechenden Regionen in Afrika und Asien kommen würden, weil diese eine höhere Akzeptanz bei Kindern und Eltern hätten. Bei linkem Multikulti-Geschwurbel muss man immer zwischen den Zeilen lesen. Ins Deutsche übersetzt heißt das: Das überwiegend weibliche Lehrpersonal wird von den Kindern und Eltern vieler orientalischer Neubürger einfach nicht ernst genommen, weil es das falsche Geschlecht und die falsche Religion hat. Aber sonst ist eh alles okay.

Danach durfte die Dame noch ein paar Gutmenschenweisheiten zum Besten geben: Kinder seien so unheimlich tolerant und hätten keine Probleme mit Kopftüchern oder anderen Sprachen etc. Auf diesem infantilen Niveau bewegte sich das ganze Gespräch. Demnächst wird uns der ORF auch noch die weibliche Genitalverstümmelung als liebenswerte orientalische Folklore verkaufen. Also alles ist super, und wenn die Österreicher noch mehr Kohle für Integration abdrücken, sogar ursuper. Das neosozialistische Multikulti-Experiment ist ein voller Erfolg.  Es ist alles so toll, dass man jene mutige Lehrergewerkschafterin, die die unter anderem vom Stadtschulrat errichtete Schweigemauer durchbrochen und die zum Teil unerträglichen Zustände an den Wiener Schulen geschildert hat, dermaßen unter Druck setzen musste, dass sie als Gewerkschafterin das Handtuch geworfen hat. All das bleibt in diesem Gespräch selbstredend unerwähnt.  Klar, denn was sie sagte, war das komplette Gegenteil von dem, was der ORF und die Dame vom Stadtschulrat den Menschen verkaufen wollten:  Viele Schulen in Wien geraten zunehmend außer Kontrolle. Von 25 Kindern müsse man 21 Integrieren etc. So etwas interessiert aber weder den roten Wiener Stadtschulrat noch den ORF. Die leben weiter in ihrer linken Regenbogen-Diversity-Parallelgesellschaft, wo alles bunt und lustig wäre, gäbe es nicht die böse türkisblaue Regierung.