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Hohes Haus

ORF2Andere, So, 18.03.2018, 17:56 | Niklas G. Salm

Der ORF und sein linkes Gefolge berauschen sich weiter hingebungsvoll an der Erinnerungskultur und genießen es, einen gewissen Adolf H. Tag für Tag auf dem Bildschirm auferstehen zu lassen. Dazu wird mit mahnendem Unterton immer wieder vor der Rückkehr des Nationalsozialismus gewarnt. Mit jedem Tag wird die Bedrohung, nicht zuletzt dank der gefährlichen nicht-linken Regierung, offenbar größer.

Noch einen Schritt weiter ging in der Sendung "Hohes Haus", die auch voll und ganz der Nazi-Zeit gewidmet war, Oppositionsführer Kern. Wobei man an dieser Stelle kurz innehalten muss, um sich selbst rigoros zu kasteien. Immerhin war da jetzt das Wort "Führer" dabei, das ja noch wesentlich furchtbarer ist, als das abartige Wort "konzentriert".

Wir nehmen das also zurück und formulieren stattdessen so: Oppositionshäuptling (wahlweise Oppositionskalif) Kern ging sogar noch weiter und sah bereits das Ende von Demokratie und Pressefreiheit heraufziehen. Die Regierung würde darauf nicht so viel Wert legen. Wie er darauf kam, wollte Häuptling Kern nicht verraten. Wäre aber interessant gewesen, denn abseits von kleinen konservativen Enklaven wie ServusTV und teilweise Krone und Österreich sind wir mittlerweile schließlich mit einer rein linken Medienlandschaft konfrontiert, wie es sie seit dem Ende von DDR und Sowjetunion vermutlich nicht mehr gegeben hat.

Was vermisst Kern also medial? Die Prawda? Oder den Schwarzen Kanal von Karl-Eduard von Schnitzler? Oder ist es nur die gute alte Arbeiterzeitung, die ihm fehlt? Wäre wirklich spannend zu erfahren ...

Mit Kern war der Höhepunkt des Zeigefingerwedelns aber noch nicht erreicht. Nach dem Häuptling der Rothäute durfte noch die eiserne Präsidentenreserve Heinzi Fischer ran. Mit seinen 80 Jahren ein großer Innovationsmotor und Internet-Experte analysierte der Nordkorea-Fan die bedenkliche Entwicklung in den sozialen Medien. Ja, endlich wurden die unsäglichen Hass-Kommentare gegen Teilchenphysiker und Hirnchirurgen aus Afghanistan wieder einmal angesprochen.

Zu wenig Mitgefühl, Ausgrenzung und Menschenfeindlichkeit ortete Fischer bei seinen österreichischen Mitmenschen. Und dazu aufkeimenden Nationalismus, was natürlich ganz pfui ist. Daher forderte er mehr Zivilcourage! Man müsse diesen Menschenfeinden, die die armen "Flüchtlinge" partout nicht anbeten wollen, vehement entgegentreten.

Beim ORF meint man wirklich, sich per Einschalttaste auf der Fernbedienung in eine andere Dimension zu befördern. Wovon reden diese Figuren auf dem Bildschirm da nur? Jedenfalls nicht von den Dingen, die in den letzten zehn Tagen in Österreich passiert sind. Kein Wort von fast täglichen Messerattacken durch diverse Fachkräfte aus dem Allah-Land. Kein Wort darüber, dass sich der jüdische Künstler Arik Brauer mehr vor arabischen Zuwanderern als vor Burschenschaftern fürchtet. Das wird alles komplett ausgeblendet und unbeirrt weiter von der grassierenden Nazi-Gefahr geschwafelt. Ja sind diese Messerattacken gegen absolut Unschuldige etwa nicht menschenfeindlich?

Jafar aus Afghanistan sticht eine österreichische Familie ab, weil er einen schlechten Tag hat. Ein Mohammed versucht einen Tiroler Soldaten für Allah zu killen. Und so weiter und so fort. Aber Heinzi Fischer warnt vor den Menschenfeinden an der Tastatur und versteht absolut nicht, warum sie Jafar und seine Freunde nicht innig lieben.

Zur Vollendung einer gelungenen Science-Fiction-Produktion des ORF fragte Patricia Pawlicki noch, was man denn dagegen tun könne, dass schon so viele Menschen sagen, hört doch endlich damit auf, dauernd die Nazi-Zeit aufzuwärmen? Ja wirklich, das ist ja der Gipfel der Frechheit! Zumindest hat man aber auch beim Rotfunk vernommen, dass immer mehr Österreicher die Nase voll vom täglichen Schuldkult haben. Allerdings muss das jetzt der ewige Präsident Fischer umgehend unterbinden.

Der stellt auch klar: "Einen Schlussstrich unter die Nazi-Zeit zu ziehen, das kann nur die Zeit erledigen!" Bis dahin müssen wir jedoch genau so weitermachen. Und das ist laut Fischer noch ganz schön lange. Denn 200 Jahre nach Adolf wird das alles sicher auch noch Thema sein, prophezeit er. Da kann der ORF ja zum Glück noch viele Gedenkjahre einplanen. Uns erwartet ein tolles Programm in den nächsten 100 Jahren nach dem Dragee-Keksi-Motto: Wenn ich nur aufhören könnt ...