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ORF2Andere, Do, 15.03.2018, 07:44 | Werner Reichel

Wann immer ich ORF-Informations- und Nachrichtensendungen konsumiere, lande ich sozusagen per Knopfdruck in einem Paralleluniversum, in einer mir völlig fremden Welt, die mit meinen Lebensumständen, Interessen und Alltagserfahrungen praktisch nichts zu tun hat. Beispiel ZiB1: Der Aufmacher ist der Mordanschlag auf einem ehemaligen russischen Spion und seine Tochter. Fünf quälende Minuten lang, wird die Geschichte ausgewalzt. Zwei Korrespondentinnen aus London und Moskau besprechen das Thema ausführlich mit der Moderatorin. Dabei ist es nicht einmal nicht neu.

Seit Tagen wird darüber ausführlich und breit berichtet. Eine Kurzmeldung hätte es auch getan. Danach zeigt der ORF in seiner Funktion als linker Staatssender Bilder vom überaus wichtigen, ja historischen Zusammentreffen von Grünpräsident Van Bellen mit dem ukrainischen Präsidenten Poroschenko. Als dritte Meldung kommt die vom ORF und andern linken Medien mit viel Kreativität zum FPÖ-Skandal umgedeutete BVT-Affäre. In dieser Tonart geht es munter weiter. Hätte ich nicht vorgehabt, einen Text für ORF-Watch zu schreiben, spätestens jetzt hätte ich mich wieder aus dem ORF-Universum gebeamt.

Den ganzen Tag über habe ich mich so nebenbei über diverse Onlinemedien und Social-Media-Kanäle über die aktuellen Geschehnisse informiert. Was mich dabei bewegt, interessiert und betroffen gemacht hat, waren völlig andere Meldungen. Etwa jene, von einer wüsten Massenschlägerei am Wiener Praterstern, von einer Attacke einer mit einem Messer bewaffneten Kinderbande auf Jugendliche in einem Welser Park oder, dass der Verfassungsschutz die Wiener Polizei nach den Messerattacken durch Muslime jetzt vor weiteren Terrorattacken gewarnt hat. Kurz zusammengefasst, all jene Meldungen, die die Negativfolgen der unkontrollierten Masseneinwanderung aus dem Islamgürtel und aus Afrika, die nun vor allem im multikulturalisierten Wien offen, blutig und brutal zu Tage treten, thematisierten.

Und dabei ist das erst der Anfang. Keine schöne Vorstellung, vor allem für jene, die Kinder und Enkel haben. Ja, die Sicherheitslage und Zustände in Wien und Österreich interessieren mich tatsächlich mehr als die Worthülsen, die „unser“ Präsident in der Ukraine so von sich gibt.

Aber von all dem kommt nichts in der ZiB1. Auch nicht die Ankündigung Australiens, für weiße südafrikanische Farmer ein Visa-Schnellverfahren einführen zu wollen. Hintergrund: In Südafrika werden die Farmer systematisch ermordet. Und nach der Ankündigung des neuen Präsidenten Cyril Ramaphosa, die weißen Farmer ohne jede Entschädigung zu enteignen, droht die Situation endgültig zu kippen. Den europäischen Politiker und Mainstreammedien ist das offensichtlich egal, sie kämpfen lieber dafür, dass Wirtschaftsflüchtlinge aus vormodernen Kulturen, Islamisten und Analphabeten möglich problemlos nach Europa einreisen können. Tatsächlich bedrohte weiße Farmer, von denen die europäische Wirtschaft sogar profitieren würde, sind hingegen kein Thema.

Auch von den monströsen und widerwärtigen Vorgängen im britischen Telford erfahre ich in der ZiB1 nichts. Eine pakistanische Bande soll dort rund 1000 Mädchen vergewaltigt, genötigt und gefoltert haben. Eine Mutter und vier Mädchen sollen sogar getötet worden sein. Die Behörden hatten jahrelang weggeschaut, weil man nicht als rassistisch gelten wollte. Hätte uns eine abgetakelte Hollywood-Diva mit einer weiteren Wortspende zur Metoo-Debatte beglückt … aber so. Das Schicksal britischer Mädchen aus der Unterschicht interessiert den ORF ungefähr so viel wie jenes der weißen südafrikanischen Farmer, nämlich gar nicht.

Dass ich mit der ORF-Meldungsauswahl und seiner Informationsaufbereitung nur noch recht wenig anfangen kann, liegt wahrscheinlich daran, dass ich in meiner „rechten“ Filterblase lebe, an Phobien leide, von Abstiegsängsten gequält und von Populisten verführt werde. Kein Vergleich zur linken Blase, in der der ORF zuhause ist. Die ist dagegen ein echter Ponyhof, wo sich die Bewohner noch vor FPÖ-Politikern, CO2, Feinstaub, Viktor Orban, Rauchern und Donald Trump fürchten dürfen.