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ZIB 2

ORF2Andere, Do, 15.03.2018, 01:02 | Andreas Unterberger

Wieder eine typische Armin-Wolf-ZiB2. Der Justizminister wird alle seit einer Woche in linken Medien kursierenden Verschwörungstheorien in Sachen BVT-Verfahren abgefragt. Der Minister hat ganz gut antworten können. Obwohl er seit seinem Studium nichts mit der Strafprozessordnung zu tun hatte, hat er sich ganz gut eingelesen. Ein selbstsicherer Minister hätte freilich Wolf ein paarmal schärfer repliziert, etwa als dieser nach der "Optik" des Vorgehens der Staatsanwaltschaft fragte. Als ob die Justiz wie eine PR-Agentur für die Optik und nicht für die Einhaltung der Gesetze zuständig wäre. Aber offenbar ist Wolf kein anderer Vorwurf mehr eingefallen, nachdem alle linken Erregungen in sich zusammengefallen sind.

Dabei gäbe es etliche durchaus dicke Probleme in der ganzen Aktion. Aber die belasten eben nicht die FPÖ und auch nicht den Justizminister, sondern das BVT, die Korruptionsstaatsanwaltschaft und aus persönlichen Motiven intrigierende Spitzenbeamten im Innenministerium. Aber das durchschauen die linken Parteien und Journalisten halt nicht - oder sie sind so total eindimensional auf Regierungs-Bashing eingeschossen, dass sie alles andere übersehen.

Die wirkliche Ungeheuerlichkeit hat Wolf aber gar nicht beim verzweifelten Versuch begangen, die BVT-Causa entlang der von SPÖ und Falter vorgegebenen Linie weiterzukochen. Das tat er vielmehr dann, als er über den Rücktritt des slowakischen Ministerpräsidenten Fico wegen seiner Verwicklung in einen Kriminalfall berichtete, der aus Mord, Mafia und massiver politischen Korruption (zumindest) im Vorzimmer Ficos zusammengesetzt ist. Wie aber stellte Wolf den nichtsahnenden Zuschauern Fico und seine Partei vor? als "linkspopulistisch"!

Das ist wirklich die Chuzpe und Wahrheitsmanipulation des Monats.

Denn Fico ist ein eindeutiger Sozialdemokrat. Seine Partei nennt sich sozialdemokratisch. Sie ist bis heute auch unbestrittenes Mitglied der "Sozialdemokratischen Partei Europas" wie auch der sozialdemokratischen EU-Fraktion. Und damit Schwesternpartei der SPÖ. Aber bevor einem Wolf einmal eine negative Wahrheit über die SPÖ und deren Versippung mit einer offensichtlichen Gaunerpartei herausrutscht, lässt er sich wohl lieber die Zunge herausreißen. Da belegt man diese Partei lieber mit einem Vokabel, das heftig an eine Bezeichnung für die FPÖ erinnert. Gauner können ja nur FPÖ-nahe sein. Der hält der ORF jedenfalls dauernd vor, wer denn aller ihre Fraktionsschwestern aus anderen Ländern sind.

Die massive linke Schlagseite des Mannes kann man nicht nur am lügnerischen Umtaufen einer sozialdemokratischen zu einer "linkspopulistischen" Partei sehen (wobei wir jetzt gar nicht die Frage prüfen wollen, ob nicht sämtliche sozialdemokratische Partei populistisch sind - etwa durch ihre Liebe zum Schuldenmachen, womit sie sich Wähler zu kaufen versuchen). Das kann man auch daran sehen, worüber eine typische Wolf-ZiB berichtet und worüber nicht.

Da wird zwar (zu Recht) über die Groteske berichtet, dass der neue Generalsekretär des Verteidigungsministeriums angeordnet hat, dass überall seine Bilder aufzuhängen sind.

Da wird hingegen die zehnmal schlimmere Groteske rund um das Krankenhaus Nord verschwiegen. Dort ist die wohl absurdeste Geldverschwendung und Scharlatanerie aufgeflogen: Dort hat ein als "Bewusstseins-Forscher" auftretender Autoverkäufer der Gemeinde Wien 95.000 Euro für die Legung eines „Energie-Schutzrings" abgenommen, der angeblich "verhindert, dass negative Energien des Umfelds Einfluss auf das Haus und die Menschen nehmen“.

Esoterischer Schwampf vom Übelsten. Das ist aber nicht nur zum Lachen, das grenzt - da ja Steuergeld dafür ausgegeben wird! - sowohl an Betrug wie auch Amtsmissbrauch.

Hätten Wolf und die anderen Sendungsmacher auch nur ein einziges journalistisches Gen im Hirn, dann wüssten sie, dass das eine absolute Muss-Geschichte ist, die mit Sicherheit rund um die Welt gehen wird. Aber freilich: Sie haben leider nur die total einseitige genetische Prägung als linke Propagandisten. Da berichtet man lieber gar nicht als eine Geschichte anzugreifen, die eigentlich zu politischen Rücktritten führen müsste.