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Die Toten von Salzburg - Königsmord

ORF1Andere, So, 11.03.2018, 11:21

Da gibt man dem ORF einmal die Chance und gönnt sich das Hauptabendprogramm am Samstagabend. Was folgt, sind 90 Minuten politischer Indoktrinierung mit ein wenig Handlung verziert. Es wird kein linkes Klischee ausgelassen.
Einerseits ein behinderter Kommissar im Rollstuhl. Ihm zur Seite gestellt wird eine völlig überflüssige Assistentin, die eigentlich nichts zu tun hat. Die Rolle ist vollkommen sinnlos und wirkt konstruiert, doch so schafft man es Behinderten- und Frauenquote zugleich abzudecken.
Das Mordopfer ist ein herzensguter Wurstfabrikant, der zwei Zigeuner-Kinder bei sich aufgenommen hat. Beide natürlich traumatisiert vom harten Leben auf Salzburgs Straßen. Seine Frau ist eine klischeehafte Furie, die um ihr Erbe fürchtet und die die rehäugigen Straßenkinder heimlich misshandelt.
In weiteren Rollen:

  • der Pfarrer, der locker mit dem Zölibat umgeht;
  • die Lesbe, die ihre sexuelle Orientierung geheim halten muss, aus Angst vor der Kirche;
  • der einfältige Bauer, der seinen Hund auf das arme Zigeuner-Kind hetzt, nachdem dieses bei ihm Eier stiehlt;
  • die Kirche, die das gleiche arme Kind nur sehr widerwillig aufnimmt.

Auch der gute Alexander Van der Bellen, eine der letzten linken Galionsfiguren, darf natürlich nicht fehlen. Bei den Szenen, die im Polizeirevier spielen, wird sein Photo stets übergroß mit ins Bild genommen. Das ist unser Bundespräsident - nicht vergessen, liebe ORF-Seher.

Das Ende ist völlig absehbar, unkreativ und natürlich politisch korrekt. Der habgierige Sohn hat seinen Vater umbringen lassen, der behinderte Polizist rettet im finalen Showdown seinem voll gehfähigem Pendant aus Bayern das Leben und überwältigt den Übeltäter.

Die einzige Szene, in der der ORF von seinen linken Jubel-Arien abweicht, ist die als das Jugendamt porträtiert wird. Obwohl es sich dabei um eine staatliche Einrichtung handelt, wird die Vertreterin keineswegs gut dargestellt. Die Beamtin wird allerdings so platt und hohl überzeichnet, dass es schmerzt. Man merkt, dass keiner der Beteiligten eine Freude an dieser Szene hatte. Die Vertreterin des Jugendamtes stammelt einfach die ganze Zeit nur "so geht das nicht", "Vorschrift ist Vorschrift" und "Amtsweg". Das soll wohl ein Zugeständnis an etwas kritischere Geister sein, ist aber eben derart übertrieben dargestellt, dass man die Szene nicht ernst nehmen kann, wie übrigens den gesamten Film kaum.

Insgesamt also wenig Positives, einzig ein paar Landschaftsaufnahmen und die ein oder andere Schauspielerleistung waren in Ordnung. Der Rest lässt einen einmal mehr erschaudern.