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Journal-Panorama

oe1Andere, Mi, 08.11.2017, 20:21 | Werner Reichel

Die derzeit medial omnipräsente #metoo-Debatte ist Thema dieser Sendung. Es diskutieren drei Frauen unter der Leitung einer Moderatorin. Man spricht lieber über Männer als mit Männern. Um eine Diskussion handelt es sich aber ohnehin nicht, da die vier Damen aus der mehr oder weniger selben Ecke kommen und alle mehr oder weniger der selben Meinung sind. Quasi ein Kaffeekränzchen (war das jetzt sexistisch?) auf Ö1. Die Teilnehmerinnen dieses Geplauders: Angelika Hager (Profil), Eva Rossmann und Sabine Wagner-Steinriegl von der Gleichbehandlungsanwaltschaft.

Weil man unter sich ist und keiner widerspricht, zieht man genüsslich über alle jene her, die sich nicht bedingungslos der vorgegeben politisch-korrekten Meinung unterwerfen und es wagen, eigene Standpunkte zu vertreten.  Allen voran Schauspielerin Nina Proll (man gesteht ihr aber immerhin zu, eine eigene Meinung haben zu dürfen!). Zudem geht es gegen die üblichen Verdächtigen, gegen die Klischeebösewichter und Schreckgespenster der Linken und Feministinnen: die Kronenzeitung, Felix Baumgartner, Andreas Gabalier und der gemeine FPÖ-Wähler.

Deren Meinung ist, eh schon wissen, so wie sie selbst: verachtenswert. Witzig ist, dass man in dieser Damenrunde viel von der Abwertung der Frauen spricht, um im selben Atemzug Andersdenkende beiderlei Geschlechts und deren Meinungen abzuwerten und ins Lächerliche zu ziehen. Rossmann spricht auch gerne von „Angst-Männchen“. Nein, das ist sicher nicht abwertend gemeint. Sie bedient dabei das beliebte linke Klischee, wonach linke Menschen mutig und couragiert und Konservative von diffusen Ängsten zerfressen sind. Immer wieder wird von DEN Männern gesprochen und zwar von Frauen, die sich so viel auf ihre Diskursfähigkeit, ihre Intellektualität einbilden und gerne gegen dumpfe Verallgemeinerungen herziehen.

Interessant an dieser Pseudo-Diskussion ist auch, dass man die durch die Masseneinwanderung aus vormodernen Gesellschaften ausgelöste Explosion an Vergewaltigungen und Gewalt gegen autochthone Frauen völlig ausblendet, nicht einmal am Rande streift. Man spricht ausschließlich von sexueller Belästigung am Arbeitsplatz, Grapschereien, von Gleichberechtigung, veralteten Männerrollen und ignoriert diese wesentlich dramatischere und folgenschwerere Entwicklung völlig.  Natürlich sind solche Belästigungen widerlich und abzulehnen, aber man sollte fähig sein, die Dinge richtig einzuordnen, zu bewerten und Prioritäten zu setzen. Um es mit den Worten des libanesisch-deutschen Regisseurs Imad Karim zu sagen: Eure Kinder werden Euch verfluchen!

In Wien, dem heimischen "Flüchtlings"-Hotspot, stieg die Zahl der Sex-Übergriffe innerhalb eines Jahres um weit über 50 Prozent. Das Innenministerium musste Ende 2016 zugeben, dass es da einen "Zusammenhang mit dem Zuzug von Fremden" gäbe. Eine Trendwende und ein breite öffentliche Debatte darüber sind weit und breit nicht in Sicht.

Wer lautstark „Welcome-Refugees“ und „No Borders“ geschrien hat, der tut sich eben schwer, diese totale Fehleinschätzung einzugestehen. Eine ernsthafte Diskussion darüber würde die Verlogenheit der linken Politik und die Inkompatibilität von Multikulti und Feminismus aufzeigen. Und da hätten die Damen wohl einigen Erklärungsbedarf. Da ist es viel einfacher und bequemer, man zeigt mit dem Finger auf einen Fliegengewicht-Gegner und tut so, als würde man in den guten alten 1980ern leben, als sich Frauen noch primär solchen Probleme widmen konnten.