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UEFA Fußball Europameisterschaft Frauen 2017 Niederlande Viertelfinale: Österreich - Spanien

ORF1Andere, So, 30.07.2017, 19:26

Es war fast zu erwarten: Der ORF lässt es sich natürlich nicht nehmen, die schönen Erfolge der österreichischen Fußball-Frauen auch politisch auszuschlachten. Der gewohnt langweilige Sportmoderator Erwin Hujecek richtet vor dem Anpfiff eine klare Botschaft an alle: "Österreich hat nicht nur große Söhne, sondern auch große Töchter."

Danke! Welch eine Erkenntnis! Ohne diese schlaue Anmerkung wäre das den meisten wohl unbewusst geblieben. Damit klar ist, wie er das gemeint hat, schießt er gleich nach: "Auch Männer können die neue Version der Hymne singen, ohne sich entmannt fühlen zu müssen".

Natürlich, jeder der nicht in Euphorie für das Unwort "Töchtersöhne" ausbricht, ist ein primitiver Mann, der um seine Männlichkeit fürchtet. Ganz klar, anders ist das nicht zu erklären. Und nur durch besonderes Herausstellen der Töchter könne man eben den Stellenwert der Frauen verdeutlichen. So als ob nicht ohnehin jeder wüsste, dass Österreich auch große Töchter hat.

Ich wundere mich ja, warum die Hymne 2012 nicht komplett gegendert wurde. Es heißt etwa, in Strophe drei, immer noch "Vaterland". Ein Schlag ins Gesicht für jede/n aufrechte/n Feminist_in.
Auch die Europahymne (wenn auch offiziell ohne Text) bedürfte dringendst einer Überarbeitung. 
Das Motto "Alle Menschen werden Brüder" wird von engagierten Feminist_innen ohnehin schon zurecht kritisiert. Doch auch "Töchter aus Elisium" ist eindeutig sexistisch. Schließlich kann es doch auch Söhne aus Elisium geben! Hier ist Handlungsbedarf gegeben!