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Religion aktuell

oe1Andere, Mo, 27.03.2017, 23:56 | Kurt Ceipek

Die Zahl islamfeindlicher Vorfälle hat in Österreich im Jahr 2016 deutlich zugenommen. Dieser bedenklichen Entwicklung widmet „Religion aktuell“ ebenso einen ausführlichen Beitrag wie das Mittagsjournal.

Na gut, mag mancher gelernte Österreicher unter den ORF-Hörern bei der Ankündigung des Beitrags über die Präsentation des „Antimuslimischen Rassismusreports 2016“ gedacht haben. Mörderische islamische Terroranschläge von Paris über Brüssel, Nizza und zuletzt London oder Berichte über „angebliche Vergewaltigungen“ (so werden sie üblicherweise im ORF genannt) mögen in manchen „Ungläubigen“ Revanchegelüste geweckt haben, ist zu befürchten. Diese Racheakte in Österreich werden hier aufgelistet.

Da könnten schlimme Dinge aufgedeckt worden sein. Also hört man sich die Beiträge aufmerksam an.

Erhoben wurden die Vorfälle von einer Dokumentationsstelle der islamischen Glaubensgemeinschaft in Wien. Registriert wurden in einem ganzen Jahr 253 Fälle – also 0,69 pro Tag.

Nun wartet man auf die Untaten der Rächer. Wie viele Tote? Wie viele Verletzte? Wie viele mit Messern oder Fäusten attackierten Muslime? Wie viele aggressive sexistische Übergriffe auf Musliminnen?

Tatsächlich wurden vom Rassismusreport 2016 zwei getötete Lebewesen registriert: Allerdings handelte es sich nicht um unschuldige Muslime oder Musliminnen, sondern um Schweine, mit deren Blut eine Moschee in Graz beschmiert wurde. Auch die Schweineköpfe wurden nahe der Moschee deponiert. Eine höchst unnötige und dumme Aktion, die niemandem hilft.

Andererseits: im Vergleich zu dem, was wir monatlich, wöchentlich und oft auch täglich an Berichten über islamistischem Terror zu hören oder zu lesen bekommen, doch eher harmlos. Was sonst im Antimuslimischen Rassismusreport aufgelistet wird fällt eher in die Kategorie dummer Stänkereien, die ein normaler Journalist guten Gewissens unter den Tisch fallen lassen könnte.

Nicht im ORF. Wenn radikale Islamisten mitteleuropäische „Ungläubige“ attackieren und in Allahs Namen ermorden (Allah kann da nichts dafür), wird im ORF versucht, solche Fälle zu verniedlichen oder zu vertuschen. Wenn „Ungläubige“ dagegen gläubige Muslime beleidigen, dann ist das für den ORF allemal ein Thema mit Vorrang.

Das hilft nicht mit, das Ansehen des ORF bei den Österreichern zu steigern. Ob dadurch allzuviele Türken, Afghanen, Tschetschenen, Syrer oder Iraker zu begeisterten ORF-Kunden werden darf allerdings auch bezweifelt werden.