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ZIB 2

ORF2Andere, Mi, 28.09.2016, 13:37

Einmal abgesehen davon, dass es neuerdings en vogue – zumindest normal – zu sein scheint, selbst eine Entscheidung des bislang sakrosankt gewesenen Verfassungsgerichtshofes kritisieren zu dürfen – man denke im Vergleich dazu bloß an die medial-politische Empörung, als der damalige Kärntner Landeshauptmann sich erlaubt hat, den VGH-Spruch zu den Ortstafeln zu „hinterfragen“ – abgesehen davon beinhaltete der gestrige ZiB2-Auftritt des VGH-Richters Johannes Schnizer bei Herrn Armin Wolf einen ganz kleinen Schönheitsfehler.

Ich vermute, Armin Wolf hat es angesichts der vielen Arbeit schlicht vergessen zu erwähnen und als quasi Ehrenrettung sei im zugute gehalten, dass er oder seine Kollegen aus der ORF-Information sonst immer wirklich peinlich darum bemüht sind, jemanden in ihrer Berichterstattung in die Nähe der einen oder …gut sagen wir der einen politischen Richtung zu deklarieren.

Etwa wenn also jemand einen bestimmten Mißstand kritisiert, sich als Sachverständiger äußert oder wenn etwa „die Staatsanwaltschaft“ – nach einer Anzeige – pflichtgemäß ermittelt (und erfahrungsgemäß auch wieder einstellt). So jemand wird dann nach ORF-Diktion z. B. gerne als "ÖVP-nahe" deutlich gemacht. Der Hörer und Seher soll ja schließlich wissen, wie er das gesagte bzw. berichtete einzuordnen hat, nicht wahr.

Und auch, dass ein Armin Wolf auf einmal so „zahm“ und artig seine Fragen stellt – so ganz ohne sein künstlich naives "Nur damit ich das auch verstehe"-Nachfragen – ja seinem Interviewpartner direkt respektvoll gegenübertritt, sogar (ACHTUNG Rarität!) die Antworten seines Gegenüber so stehen lässt, wie diese gesagt wurden (!), das soll man nicht zu eng sehen. Er hat schließlich schon unzählige andere Male unter Beweis gestellt, welch kritischer, beinhart nachbohrender, sich mit keiner Antwort zufriedengebender („Ich halte fest, Sie wollen darauf nicht antworten…“) und der Objektivität verpflichteter Journalist er ist.

Und ja, da kann es eben schon einmal passieren, dass bei einem, im ZiB2 Studio anwesenden, VfGH-Richter vergessen wird, zu erwähnen, dass dieser früher Mitarbeiter im SPÖ-Parlamentsklub gewesen ist und auch Büroleiter bei Alfred Gusenbauer, das kann man dafür – wenn man möchte – einer heutigen OTS-Aussendung von Herbert Kickl (FPÖ-„nahe“) entnehmen.