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Guten Morgen Niederösterreich

radionAndere, Sa, 03.09.2016, 02:06 | Werner Grotte

Seit Ferienbeginn konnten Radio Niederösterreich-Hörer täglich an den vergnügt-lehrreichen Dialekt-Sprachkursen für deutsche Urlauber in „Niederösterreichisch für Fortgeschrittene“ teilhaben. Was vor sechs Jahren unter dem Titel „Niederösterreichisch für Anfänger“ begann, hat mittlerweile längst Kult-Status. Leider gehen die unterhaltsamen Sprachkurse ab heute, Samstag, in die Winterpause.

„Star“ der Erfolgsserie ist der deutsche Niederösterreich-Urlauber Kai-Uwe samt Schwiegermutter Käthe, die tagtäglich mit landestypischen Formulierungen wie „Nimm da an Tschako fir dein Bluza, wei draußen hot’s an Zapfn“ konfrontiert werden.

Zunächst wird das Zitat auf Piefke-Deutsch ausgesprochen - „Meinasöl, die Krumbirn in Kölla san g‘feud, es miachtelt scho bis auffe“ - dann von eigens befragten Einheimischen erklärt: „Miachteln, oiso des haßt so viel wie schlechter Geruch, stinken, es fäult“. „Krumbirn, na des san Erdäpfel“ – „Erdäpfel?“ – „Na, Kartoffeln halt“.

Autor Peter Meissner, der auch Kai-Uwe die Stimme und das piefkinesische Idiom verleiht, bringt pro Sommersaison an die 120 Dialekt-Sätze mit jeweils etwa drei landestypischen Begriffen unter – und hat das ganze nun auch in Buchform komprimiert. Sein animo sieht er darin, dass viele alltägliche Dinge im jeweiligen Dialekt oft viel besser ausgedrückt werden können, wie in der Hochsprache, etwa „a Äuzerl“ oder „Zniachtl“. Und er hofft, damit das drohende Aussterben des typischen Dialekts im Land zumindest verzögern zu können.

Zumindest diese Woche noch sind die zuletzt bis Freitag erschienenen Lektionen im Internet noch abrufbar. Und Meissner ist guter Dinge, dass Kai-Uwe samt Anhang auch im nächsten Sommer wieder Niederösterreich besuchen werden. Damit Begriffe wie „Lettn“, „Heckenklescha‘“, „Greiwl“, „Bahö“, „Guckascheckn“, „Pücha“, „Gstettn“, „Adaxl“ oder „Krawattl“ auch noch weiterhin verstanden – und notfalls „übersetzt“ - werden.

In diesem Sinne einmal ein großes Lob an das blau-gelbe Landesstudio, das statt öder Genderei oder coolem "Neudeutsch" im Sinne des Bildungsauftrages ausnahmsweise wirklich etwas für die Volkskultur tut. Dankschee, echt leiwand!