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Mittagsjournal

oe1Andere, Mi, 31.08.2016, 16:36

Das Ö1-Mittagsjournal leitet seinen Bericht über den ersten Ministerrat nach der Sommerpause wie folgt ein:

"... nach den vielen Solodarbietungen vor allem der ÖVP-Minister... ungetrübt war die Urlaubslaune ohnehin nicht, gerade auch weil sich vor allem die ÖVP-Minister tagelang mit neuen Vorschlägen zur Verschärfung des Asylrechts übertroffen haben. Ein Burka-Verbot gerade noch als künstliche Debatte abgetan, vom selben Minister plötzlich als hochaktuell angetragen. Ein-Euro-Jobs für anerkannte Flüchtlinge, die in Parks herumlungern, schnellere Abschiebung von Asylwerbern, die straffällig werden und, nicht zuletzt, der Ruf nach der Notverordnung. Viele Themen für die erste Ministerratssitzung nach Wochen..."

Und später noch im Interview mit der Kollegin vor Ort:
"ÖVP-Minister, die den Regierungspartner mit Ihren Vorschlägen überrumpeln, die SPÖ, die das als Foul in Oppositionsmanier bezeichnet, spiegelt das jetzt den Zustand dieser Partnertschaft...?"

Abfälliger und als etwas anderes als Kampfrhetorik kann man das kaum bezeichnen und noch viel deutlicher kann man auch nicht bekunden, dass man die ÖVP als seinen politischen Mitbewerber versteht - in der ORF-Redaktion wohlgemerkt.

Sieht so also die grandiose 'Unabhänigkeit' in der ORF-Information aus, von der zB. ein Armin Wolf schwärmt und die auch anlässlich der Wiederwahl von A.Wrabetz wieder von allen möglichen Seiten betont wurde?

Theoretisch hätte man für den ORF-Hörer ja auch anmerken können, dass es im Moment eben dieser Regierungspartner ist, der die dringenden Themen bzw. die Agenda vorgibt, oder dass es zB. auch umgekehrt Themen gibt, die die SPÖ über die Medien angekündigt hat ('Überrumpelung'), aber das wäre zu viel der Objektivität verlangt.

Ich finde, manche Damen und Herren in der ORF-Information müssen in der Intensität ihrer tendenziösen Berichterstattung bloß aufpassen, dass sie nicht den Tonfall der SPÖ-Presseaussendungen noch übertreffen, spätestens dann nämlich würde es peinlich.