Mit der Fußball-EM befasst sich ORF-Redakteur Martin Blumenau, Moderator, Vordenker und Stratege des unter weitgehendem Desinteresse der Öffentlichkeit ausgestrahlten ORF-Hörfunksenders FM4.
Zu Recht fragt sich der ORF-Gebührenzahler, was denn ein alt gewordener Jung-Linker mit Fußball am Hut haben könnte und freut sich insgeheim auf eine eventuell gelungene Satire oder zumindest einen Beitrag, über den man schmunzeln kann. Die Vorfreude ist vergeblich.
„Da wird allen Ernstes behauptet, dass die Fußball-Europameisterschaft zeige, dass die Mannschaften aus links regierten Ländern besser Fußball spielen“, schrieb ein ORF-Watch-Leser schwer irritiert.
Also liest man mit wachsendem Interesse auf ORF.at <http://fm4.orf.at/stories/1771597/> wörtlich folgenden Satz: „Wer gesellschaftspolitisch freier denken kann, spielt kreativeren Fußball – und gewinnt die Euro.“
Also doch satirisch? Vielleicht sogar kritisch gegenüber allzu euphorischen Sportreportern und -Interviewern? Leider nein. Das entdeckt man zwangsweise bei Sätzen wie: „Die Nationalisten kriegen allesamt Lektionen erteilt.“ Man muss zwangsläufig zur Erkenntnis gelangen: der Mann meint das völlig ernst.
Das untermauern auch Sätze wie „Das alte demokratisch gesinnte, vorwiegend sogar linke Europa gewinnt diese Euro; weil sich seine Mannschaften komplexes Denken und kreatives Handeln erlauben.“
Angesichts derart seltsamer Überlegungen gerät so mancher Leser ins Grübeln. Warum verzapft jemand derartigen Unsinn? Doch wohl hoffentlich nicht, um die kuriose (um nicht zu sagen idiotische) Botschaft anzubringen, alles was bürgerlich ist sei minderwertig, sogar Fußballer aus bürgerlich regierten Ländern seien Verlierer. Nur Linke sind kreativ und daher erfolgreich.
Oder ist tatsächlich genau das der Wunsch des Autors?
Die zweite Frage die sich aufdrängt: Wer bezahlt den Mann dafür, auf der Homepage eines mit Zwangsgebühren finanzierten öffentlich-rechtlichen Senders derartigen Schwachsinn auf die geplagten ORF-Kunden niederprasseln zu lassen. Wer dafür bezahlt liegt auf der Hand: Es sind die Gebührenzahler. Die können sich nicht dagegen wehren.
Klargestellt sei: Wenn ein Herr Blumenau oder wer immer auf seinem privaten Blog auf eigene Kosten solche Texte veröffentlicht, ist dagegen nichts einzuwenden. Es würde niemanden interessieren. Wenn er es auf Kosten der ORF-Gebührenzahler tut, dann ist die Frage angebracht, warum die Verantwortlichen einen solchen Mitarbeiter nicht schon längst hinausgeworfen haben.
ORF-Watch kann auf die letzte Frage eine mögliche Antwort beisteuern. Martin Blumenau war in seiner Berufslaufbahn auch einmal Redakteur der nicht ohne Grund schon längst verblichenen Arbeiterzeitung. Und die Fossilien dieses Mediums haben im ORF seit jeher Narrenfreiheit.
Wie der Beitrag Martin Blumenaus über die Erfolgskriterien des linken Fußballs zu bewerten ist hat ein ORF-Watch-Leser treffend formuliert: „http://fm4.orf.at/stories/1771597/ gewinnt vermutlich den heurigen Plumpheitspreis.“
Eine Anmerkung sei noch erlaubt: Wenn Blumenaus Theorie der linken Kicker-Götter zutreffend wäre, müssten ordentliche linke Länder wie Venezuela oder Kuba sich seit Jahrzehnten abwechselnd als Fußballweltmeister feiern lassen. Aber vielleicht hängt es doch auch davon ab, wer die talentierteren Fußballer und das nötige Glück hat.
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