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Morgenjournal (II)

oe1, Fr, 04.12.2015, 09:15

"Bundesamts zur Korruptionsbekämpfung sieht Vorwurf der Untreue gegen den Kärtner Landeshauptmann bestätigt!"

Keine Angst, lieber Leser und lieber ORF-Konsument, es geht nicht schon wieder um den Verstorbenen. Diesmal wird Abwechslung geboten, es dreht sich nämlich um den amtierenden Landeshauptmann von Kärnten, Namens Peter Kaiser von der SPÖ.

Na Bumm! Jetzt müssen also wieder Heerscharen von ORF Redakteuren nach Kärnten reisen bzw. täglich und auf allen Kanälen intensiv über jeden nur denkmöglichen Vorwurf und Verdacht gegen den Landeshauptmann berichten und gegebenenfalls sogar Sondernsendungen dazu ausstrahlen. Und das bei der derzeitgen, weltpolitischen Lage. Aber das sollte für den ORF kein Problem sein. Diesbezüglich haben die ORF-Journalisten in den letzten Jahren sehr sehr viel Routine in der Berichterstattung aus und über Kärnten entwickelt.

Bloß, während heute große Tageszeitungen (zB. Presse, Kurier, Salzburger Nachrichten) über die aktuelle Entwicklung im Untreueverdacht gegen Peter Kaiser berichten, hat man dazu im ORF und auf orf.at bisher weit und breit nichts gesehen, gehört und gelesen. Seit Kurzem ist auf orf.at nun eine kleine, unscheinbare Schlagzeile zu lesen, die da beinhart und sehr deutlich lautet: "Untreuevorwürfe in Top-Team-Affäre".

Dass der ORF in seiner Schlagzeile nicht etwa schreibt "Untreueverdacht gegen Kärtner Landeshauptmann (SPÖ)" oder so ähnlich und dass der Staatsfunk nicht mit einer Titelgeschichte (inkl. Bild) damit aufmacht, hat sicher keine nähere Bedeutung, nicht wahr. Es war vermutlich grad kein Platz in der Bildleiste auf orf.at.

Es kann aber auch sein, dass die ORF-Leute einfach nur Mitleid mit den jahrelang von Korruptions-, Bestechungs-, Untreue-, Falschpark-, Seenkauf-, Stadion-, Wahlkampfbroschüren-, Wörtherseebühnen und Sonnenbrillen-Affären-Skandalberichterstattungs dauerbeschallten ORF-Hörern und Sehern haben und diese mit bad news aus der Kärntner Politik neuerdings verschonen.

Das wäre natürlich sehr edelmütig von den ORF-Redakteuren.

Und wenn man trotzdem wissen möchte, wie sich die Affäre um den amtierenden Kärntner Landeshauptmann weiterentwickelt, kann man dies ja immer noch in verschiedenen Tageszeitungen nachlesen, im ORF haben schließlich andere Berichte Priorität.