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Zeit im Bild

ORF2, Di, 24.11.2015, 00:04 | Andreas Unterberger

Die tägliche Hetze in der Zeit im Bild: Wenn in Argentinien eine Konservativer die Präsidentenwahl gewinnt, dann wird er im ORF sofort klassenkämpferisch heruntergemacht. Da wird als Wichtigstes im Stil der NS-Sippenhaftung vermittelt, dass er der Sohn eines "schwerreichen Unternehmers" sei (bei einem 56-Jährigen ist der Vater offenbar die zentrale Information). Und als zweites erfahren wir, dass der Wahlsieger "schöne Frauen liebt". Daraus können wir schließen: Linke Kandidaten lieben nur hässliche Frauen. Oder sind gleich ganz schwul. Und sie haben nie wohlhabende Eltern.

Die Hetze geht nahtlos weiter: Kaum stellt die Innenministerin eine Idee vor (Fußfesseln für  Rückkehrer aus dem Dschihad), sind natürlich sofort "Experten" pauschal dagegen. Auch wenn kein einziger genannt wird. Auch wenn es durchaus Experten gibt, die für die Fußfesseln sind. Aber "Experten" ist im ORF ja immer der getarnte linksgrüne Kommentar der Einheitsredaktion.

Ausnahmsweise hetzfrei, aber signifikant war die Ankündigung, dass wieder einmal der Monat des "Licht ins Dunkel" beginnt. Dabei wird auffällig darauf hingewiesen, dass nur österreichische Kinder unterstützt würden. Offenbar aus gutem Grund.

Diese Ankündigung war vor allem deshalb signifikant, weil sie indirekt bewusst machte, wie sang- und klanglos der ORF seine anfangs groß betrommelte Sammelaktion für "Flüchtlinge" entsorgt hat. Da gab es keine großes Abschluß-Feuerwerk, keine öffentliche Gesamtbilanz. Nichts. Zu Recht: Denn diese "Flüchtlings"-Sammelaktion war ganz offensichtlich der Flop des Jahres. Vor ein paar Tagen wurde lediglich kurz erwähnt, dass 1,4 Millionen gespendet worden seien. Ein angesichts des gigantischen anfänglichen Werbeaufwands des ORF auf allen Rohren ein lächerlich niedriger Betrag. Etwa die - vom ORF ja weitgehend ignorierten - Sternsinger sammeln alljährlich mehr als das Zehnfache. Damit hat der ORF gut daran getan, seiner Sammelaktion den leisesten Tod der Fernsehgeschichte zu bereiten.

PS: Was ihn freilich in der ZiB2 des gleichen Tages nicht hinderte, weiter zu hetzen: Kritiker der Völkerwanderung  wurden a priori abfällig dargestellt. Sie "schüren Stimmung", sie betreiben "Hysterie", die Innenministerin "verstrickte sich". Für den ORF offenbar lauter wertfrei-objektive Vokabel. Hingegen der Umstand, dass das arme Mazedonien im Gegensatz zu Österreich zu einem effektiven teilweisen Schließen der Grenze imstande ist, war dem ORF nur ein paar Sekunden wert, in denen es lediglich um die an der Grenze - zumindest vorerst - abgewiesenen Migranten ging. In keiner der beiden Hautnachrichten-Sendungen haben die Fernseh-Zuschauer hingegen jemals erfahren, dass es dank Mazedoniens erstmals seit Monaten einen signifikanten Rückgang des Andrangs auf Österreichs Grenzen gegeben hat. Aber wozu auch. Diese Redaktion will ja nur hetzen und nicht informieren.