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Morgenjournal (II)

oe1, Mi, 16.09.2015, 09:05 | Werner Reichel

Ganz egal was er macht, für SPÖ/ORF ist der ungarische Ministerpräsident Viktor Orban der Watschenmann. Während der Staatsfunk versucht, Faymann als klugen Macher und Strategen darzustellen, wird Orban stets als unmenschlicher und gefühlloser Hardliner präsentiert. Aber immer öfter gelingt weder das eine noch das andere. Wenn sich Propaganda zu weit von der Realität entfernt, verliert sie ihre gewünschte Wirkung und wird nur noch als lächerlich und ärgerlich empfunden. Das war auch in der Endphase der DDR nicht anders.

Im Morgenjournal  fragt die empörte Moderatorin Ungarn-Korrespondent Ernst Gelegs, nachdem der viel kritisierte Grenzzaun entgegen den Unkenrufen des ORF offensichtlich seine Wirkung doch nicht verfehlt: „Ungarn argumentiert immer, mit dem Grenzzaun etwas für Europa zu tun, lässt aber gleichzeitig zu, dass sich die Balkan-Route verschiebt, Ist das den Ungarn egal?“

Darauf antwortet Gelegs, ja, das sei Ungarn ziemlich egal, Orban sei wichtig, die ungarische Schengen-Außengrenze zu schützen. Ungarn stehe auf dem Standpunkt, wenn sich die Flüchtlinge andere Routen suchen, sei das die Sache eben dieser Länder.

Wie können sie nur, diese pösen pösen Ungarn? Was hat der ORF erwartet? Dass Ungarn jetzt für die Außengrenzen des gesamten Schengenraums verantwortlich ist? Soll Ungarn jetzt Grenzzäune in anderen EU-Staaten errichten? Es wird immer absurder.