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Online, Mo, 17.08.2015, 17:10 | Werner Grotte

Unter dem Titel „Kaum ein legaler Weg nach Europa“ durften Christoph Riedl, Flüchtlingsbeauftragter der Diakonie, und Andreas Schoenhart, Prof. für Strafrecht der Uni Queensland, Australien, ihre krausen Theorien verbreiten: Den meisten Flüchtlingen bleibe gar nichts anderes übrig, als sich unentdeckt nach Europa durchzuschlagen, weil es ja kaum noch legale Wege hierher gebe. Noch vor 20 Jahren seien 80 Prozent der Flüchtlinge legal ins Land gekommen, heute sei es umgekehrt. Schuld daran seien immer strengere Einwanderungsgesetze, etwa die Abschaffung der Asylwerbung bei österreichischen Botschaften 2001. 

Man stelle sich das Chaos alleine bei unserer Botschaft im Kosovo vor! Und die Unmengen von Einwanderern, die sich legal aus aller Welt auf den Weg nach Österreich/Europa machen. Unsere Gesundheits-, Sozial-, Arbeits- und Sicherheits-Systeme wären in kürzester Zeit ausgeblutet, Österreich würde auf den Status eines Balkanlandes zurückfallen.

Aber es kommt noch lustiger: Schlepper seien demnach meist gar nicht kriminell, sondern „Helfer auf der Flucht“, die lediglich „Dienstleistungen“ anböten, so wie Drogenhändler oder Zuhälter (sic!). Die ständig publizierten Bilder von überfüllten Flüchtlingsbooten oder vollgestopften Kleinlastern seien ein aufgebauschtes Werk der Boulevard-Presse. 

Der italienische Journalist Giampaolo Musumeci, der angeblich jahrelang im Flüchtlingsmilieu recherchiert hat, wird zitiert: Er habe die Mehrheit der Schlepper als „verantwortungsvolle Geschäftsleute“ erlebt, die „alles daran setzen, ihre Kunden sicher ans Ziel zu bringen“. - So sicher, dass sie Tag für Tag dutzendweise auf Autobahnen oder Bahngleisen aufgegriffen werden.

Conclusio der Sozialutopisten: Österreich/Europa möge „sichere Korridore“ schaffen, in denen Flüchtlinge rasch und unbürokratisch zu uns gelangen.

Besondere Pointe: Dies fordert ausgerechnet ein australischer Strafrechtler, dessen Heimat  wesentlich rigoroser mit Bootsflüchtlingen umgeht als Europa: Sie werden erst gar nicht an Land gelassen, sondern müssen zurück in die Heimat oder eine „Quarantäne-Insel“ weitab der Küste, ähnlich Ellis Island vor New York. Die einzigen, die Flüchtlingsboote „retten“, anstatt sie konsequent nach Libyen zurückzubringen, sind die Europäer. Das Ergebnis erleben wir mittlerweile schon fast an jeder Straßenecke: herumstreunende Ausländergruppen mit ungewissem Ziel.