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Liebte der Osten besser? Sex im geteilten Deutschland

ORF2, Mo, 10.11.2014, 17:33 | Werner Reichel

Kinder, waren das noch Zeiten. Lang ist‘s vorbei und jetzt zum runden Jubiläum wehen Wehmut und etwas Trauer durch die Programme und Redaktionen des ORF. Vor 25 Jahren ist die Berliner Maurer gefallen und der real existierende Sozialismus in sich zusammengebrochen. Obwohl, eigentlich hatten die politischen Gefangenen, das Spitzelwesen, die Unterdrückung oder die Mauertoten ja mit Sozialismus nix zu tun, so wie heute auch der Islamische Staats mit dem Islam nix zu tun hat. Und es war ja nicht alles schlecht in der DDR. Ganz im Gegenteil. Wer in den letzten Tagen ORF gesehen hat, der bekommt eher den Eindruck, die DDR war das bessere Deutschland, lediglich mit ein paar kleinen Schönheitsfehlern.

Auch der Sex war in der DDR übrigens wesentlich besser. Warum Sozialisten besser vögeln, das erklärte eine Doku dem ORF-Seher. Die Gründe liegen für einen gelernten Marxisten ohnehin auf der Hand. Während  im „prüden“ Westen zunächst die Kirche ein erfüllteres Sexleben verhinderte, kümmerte sich in der DDR Väterchen Staat höchstelbst um das ausgelassene Sexleben seiner Kinder. Wahrscheinlich weil man sonst nicht allzu viel Spaß im grauen Osten hatte, stand dieses Thema in der DDR ganz oben auf der politischen Agenda, weshalb die Ossis auch besonders früh mit ihrem Sexleben begonnen haben. Später machte der böse Kapitalismus im Westen aus Sex ein Geschäft, während auf den FKK-Stränden an der Ostsee quasi  paradiesische Zustände herrschten.

Eine Historikerin gerät in der Doku angesichts dieser Zustände in der DDR regelrecht ins Schwärmen. Denn, so erfahren wir von einem Ossi-Sexologen, „jede Lustfeindlichkeit ist dem Wesen des Marxismus völlig fremd (…) Im Kommunismus wird nicht Askese, sondern Lebensfreude angestrebt“

Des Weiteren erfährt man, warum der Sozialismus in der DDR leider nicht funktioniert hat: „Doch der Ostseestrand wird den DDR-Bürgern zu klein. Hinter der Mauer locken eine unbekannte Welt und abenteuerliche Versprechen.“ Der Mauerfall als Folge von falschen kapitalistischen Versprechungen. So sieht linke Vergangenheitsbewältigung im heimischen Staatsfunk aus. Gratulation.

Und so schließt sich der Kreis. Auch heute drangsalieren uns die Neosozialisten mit immer neuen Vorschriften und Regeln, greifen immer mehr und völlig ungeniert in das Leben ihrer Untertanen ein. Als letzter kleiner Freiraum bleibt, wie anno dazumal in der DDR, der Sex, hier darf und soll man alles ausprobieren, ja man wird regelrecht dazu gedrängt. Deshalb sollen bereits Volkschulkinder, nach dem Willen fortschrittlicher Politikerinnen mit Spermaschlucken, Liebeskugeln oder Transsexualität konfrontiert werden. Aber wie wir vom ORF erfahren haben, ist dem Marxismus ja jede Lustfeindlichkeit fremd.