ORF-Watch.at Die unabhängige Kontrolle des Gebührenmonopols


Rubriken

Archiv

Sendungskritik Melden

Bitte um ein Stichwort, warum diese Kritik als rechtswidrig oder ehrenbeleidigend (gegenüber konkreten Personen) offline genommen werden soll. Dass eine Meinung unerwünscht oder unsympathisch ist, ist kein ausreichender Grund dafür.

Ich will die Datenschutzerklärung lesen.

Beitrag melden


Morgenjournal (I)

oe1, Mi, 17.09.2014, 10:11 | Claus Reitan

Die Diskussion um die Steuerreform nimmt an Fahrt auf - und zumindest einige Kolleginnen und Kollegen unter den Journalisten halten mit. Im Morgenjournal präsentierte Stefan Kappacher die Vorschläge des ÖGB ausgewogen, Andrea Maiwald befragte ÖGB-Präsident Foglar durchaus kritisch. Man ist geneigt, das anzuerkennen. Gerade mit dem ÖGB und der AK, den Betreibern des Projektes Steuerreform, gelingt es Journalisten selten bis nie, distanziert und kritisch zu bleiben. Von der AK erhalten Redaktionen zu viel an zitierbaren Studien, die sich gut für ihre Beiträge eignen. Wer beißt schon die Hand, die ihn füttert? Und der ÖGB ist auch Interessenvertreter für manche Journalisten.  Wer wird schon jemanden schelten, auf dessen Engagement er angewiesen ist? Jetzt warten wir auf den nächsten Fortschritt in der Sache: Die Höhe der Steuer ist nur ein Problem, das andere ist das Steuersystem. Das ist derart komplex und kompliziert, dass dort die Reform anzusetzen hätte. Vielleicht wird das einmal aufgegriffen. Dann könnte man gleich nachfragen, warum denn der Beitrag zur Arbeiterkammer zwar allen Beschäftigten von Lohn und Gehalt abgezogen, am Lohn- und Gehaltszettel aber nicht ausgewiesen wird. Dabei wäre das doch ein Schritt in Richtung Transparenz, nach der kritischer Journalismus doch so vehement verlangt.