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Mittagsjournal

oe1, Mo, 15.09.2014, 13:12 | Werner Reichel

Im einstmals christlich geprägten Europa beherrschen derzeit Islam und Islamismus die politischen Debatten, die mediale Berichterstattung und den öffentlichen Diskurs. Die Gräueltaten der Islamisten, die politischen und militärischen Reaktionen darauf und die rasante Ausbreitung dieser Ideologie in ganz Europa haben fast alle anderen Themen weitgehend verdrängt. Beispiel Mittagsjournal. Ein halbe Stunde lang geht es um das Maßnahmenpaket der ÖVP gegen Jihadisten, die internationale Konferenz in Paris zum weiteren Vorgehen gegen den IS, die Flüchtlingsströme aus Syrien, etc. Ö1 ist in seinem Element. Da wird relativiert, verharmlost und natürlich immer wieder auf die sozialen Ursachen des Terrors hingewiesen und was „wir“ nicht alles noch zu tun hätten. Islamismus, Gewalt und Terror als Motor für den weiteren Ausbau der Sozialstaaten. Ein europäisches Erfolgsmodell.

Direkt danach berichtet Ö1 über die Wahlerfolge der Schwedendemokraten und der AfD in Thüringen und Brandenburg. Die beiden Parteien werden als böse und gefährlich dargestellt. So warnt Ö1, nicht die Professoren an der Spitze der AfD lenken die Partei, sondern finstere Gesellen aus dem Hintergrund. Ob diese AfD-Dunkelmänner auch gerne anderen Menschen die Köpfe abschneiden, war von Ö1 leider nicht zu erfahren. Das Verständnis, das man für junge europäische Gotteskrieger, die massenhaft Ungläubige massakrieren, aufbringt, fehlt für die Politiker und Wähler der bösen „rechtspopulistischen“ Parteien komplett. Da gilt: Nulltoleranz für die Überbringer der schlechten Nachrichten.

Woran es liegt, dass diese Parteien, trotz der permanenten Hetze und der Anfeindungen durch Politik und Medien, immer mehr Zulauf bekommen, diese Frage vermag Ö1 allerdings nicht befriedigend zu beantworten. Warum wohl?