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ORF2, Mo, 11.08.2014, 07:44 | Werner Reichel

Die europäische Energiewende ist ein totaler Fehlschlag. Das zeichnet sich immer deutlicher ab. Als selbsternannter Umweltmusterschüler, den in der Welt ohnehin keiner ernst nimmt, hat sich Europa, mit Deutschland und Österreich an der Spitze, in Abseits manövriert. Bei unserem deutschen Nachbarn sind dank „Öko“-Strom die Kosten für Wohnenergie in den vergangenen Jahren geradezu explodiert. Die Versprechungen der hochsubventionierten Ökolobby haben sich nicht erfüllt. Doch darüber wird im ORF nicht berichtet. Stattdessen versucht der Staatsfunk von den hausgemachten Problemen abzulenken,  indem er mit dem Finger auf die bösen Amerikaner zeigt.

Denn dort sinken gerade die Energiepreise, die USA exportiert sogar wieder Erdöl und könnte vollkommen von Öl-Importen unabhängig werden. Und das alles dank des bösen Frackings. Ohne konkreten Anlassfall sendet der ORF (an einem nicht gerade nachrichtenarmen Tag) einen Beitrag in der ZiB über diese effiziente Methode, Öl aus der Erde zu holen. Schlimme Klimabilanz, Erdbeben, giftige Gase … - ein einziges Horrorszenario. Die USA stehen knapp vor der Umweltapokalypse. Gegenstimmen gibt es im ORF-Beitrag natürlich keine.

Und während in den USA dank Frackings die Energiepreise in den Keller rasseln (die Voest investiert deshalb gerade massiv in Texas und nicht in Österreich) und die Wirtschaft boomt, tröstet der ORF seine Seher: Unsere Wirtschaft und wir Konsumenten leiden zwar massiv unter der verfehlten Energiepolitik, dafür sind wir aber die moralischen Sieger! Man muss es nur oft genug senden, damit es auch möglichst viel glauben. Doch der nächste Winter und die nächste Preiserhöhung für Gas- und Strom kommen bestimmt. Ob dann das US-Feindbild und der gutmenschliche Selbstbetrug noch immer funktionieren werden?