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Zeit im Bild

ORF2, So, 10.08.2014, 02:27 | Elisabeth Hennefeld

Horrormeldungen zur besten Sendezeit: Warum sind eigentlich schauerliche Schicksalsgeschichten „News“? Ein Kind stirbt bei einem Autounfall. Das ist tragisch genug, wozu klären mich die Abendnachrichten über jede Einzelheit des Unfallhergangs auf, zeigen das Fahrzeug und die Einsatzkräfte? Haben es die Hauptnachrichten des öffentlich-rechtlichen Fernsehens nötig, ihre Konsumenten mit solchen emotionalen Empathiehäppchen abzuspeisen?

Ich habe in der Schule mal gelernt, Einzelschicksalsgeschichten seien Sache des Boulevard und hätten in Qualitätsmedien nichts verloren. Nun ja, vielleicht gilt das längst nicht mehr und ich bin doch schon so alt. Trotzdem hatte diese offenbar außer Mode geratene Einteilung schon was für sich. Qualitätsmedien (und das will der ORF ja schließlich darstellen, sonst können wir uns gleich in die Niederungen des Privatfernsehens hinab begeben) vermitteln Nachrichten von anzunehmender Relevanz für das Publikum, Politik, Wirtschaft, das Wetter; Dinge, die mein Leben und Umfeld mehr oder weniger direkt beeinflussen. Die BBC wäre da vielleicht ein schönes Vorbild, jedenfalls war sie das mal für Gerd Bacher zumindest (Anm. ehemaliger ORF-Generalintendant). Buben auf der Westautobahn kommen dort nicht vor. Denn sie betreffen mich Gott sei Dank nicht, auch wenn sie mich berühren. Und selbst wenn so eine Tragödie meine Familie ereilen würde, möchte ich sie definitiv nicht in den Abendnachrichten sehen.