ORF-Watch.at Die unabhängige Kontrolle des Gebührenmonopols


Rubriken

Archiv

Sendungskritik Melden

Bitte um ein Stichwort, warum diese Kritik als rechtswidrig oder ehrenbeleidigend (gegenüber konkreten Personen) offline genommen werden soll. Dass eine Meinung unerwünscht oder unsympathisch ist, ist kein ausreichender Grund dafür.

Ich will die Datenschutzerklärung lesen.

Beitrag melden


Morgenjournal (II)

oe1, Mi, 23.07.2014, 13:37 | Andreas Lindner

"Wem nützt es in Österreich, wenn gewaltbereite Linksextremisten aus Deutschland eingeladen werden – noch dazu unter Mithilfe der Jugendorganisation einer im Parlament vertretenen Partei, der Grünen  -  um unter dem Vorwand einer Demonstration gegen eine Ballveranstaltung, randalierend durch die Wiener Innenstadt zu ziehen, verletzte Polizisten und eine Spur der Verwüstung zu hinterlassen? Und wer kommt eigentlich für den Schaden von über 1 Million Euro auf, den diese ‚Demonstranten‘ hinterlassen haben? Wir haben dazu die Chefin der Grünen, Eva Glawischnig befragt und was sie zum gestrigen Urteil gegen den Teilnehmer der linksextremen Randale meint.“

So – gerne auch mit gewohnt launigen Betonung eines ORF-Moderators - hätte beispielsweise die Anmoderation zum Bericht über die Verurteilung eines Vermummten Teilnehmers an der Gewaltorgie am 24. Jänner in Wien lauten können. Samt kritischem Unterton im Glawischnig-Interview. Im Folgenden nun aber der Original-Transskript aus dem heutigen Ö1-Morgenjournal über das Urteil gegen den Demonstranten. Ein Interview mit Eva Glawischnig dazu hat natürlich nicht stattgefunden:

„Am 24. Jänner war der Student aus Jena dabei, als gegen den Akademikerball protestiert wurde und es zu Randalen (abfällige Betonung) kam, die von der Polizei nicht in den Griff zu bekommen waren. Der Bursch aus Deutschland  wurde für sechs Monate in Untersuchungshaft gesteckt und vor Gericht gestellt. Ein klar sichtbarer Beweis dass er einer der Randalierenden war und für Sachbeschädigungen und Attacken gegen Polizeikräfte verantwortlich war, ist nicht vorgelegt worden. Das Urteil ist entsprechend ausgefallen: Schuldspruch, aber unbedingte Haft nur so lange, dass er nach der U-Haft sofort auf freien Fuß gesetzt worden ist. Acht Monate bedingt auf Drei Jahre,  Vier Monate unbedingt, da war der schon länger in U-Haft.“

Petra Pichler darf dann wie folgt berichten: ‚Sachbeweise waren eher Mangelware in diesem umstrittenen Verfahren, das ist gestern auch dem Richter bewusst. In seiner Urteilsbegründung zum Schuldspruch, betont der Richter immer wieder wie glaubwürdig der einzige Belastungszeuge gegen den Studenten, ein Zivilpolizist, gewesen sei.‘

Anschließend wird noch der unvermeidliche Heinz Patzelt – vorgestellt als „Generalsekretär von Amnesty International“ - wie folgt zitiert: „…für ihn hat der Prozess gezeigt, wie schlecht die Polizei auf kritische Situationen bei Demonstrationen vorbereitet ist. Statt guter Polizeiarbeit wird auf den Paragraphen ‘Landfriedensbruch‘ zurückgegriffen, kritisiert Patzelt. Zuletzt noch dieser höchst selbst im O-Ton: “Ich halte das für hochproblematisch, wenn die Polizei diesen Paragraphen in diesem Zusammenhang einsetzt.“

Soweit also die Berichterstattung des ‘Österreichischen Rundfunks‘ zu diesem Thema.