Im Ö1-Journal um 12 wurde Leonore Gewessler (Bachelor in Politikwissenschaft und ehemalige Chefin von Global 2000) zum Thema 'Autogipfel' von Kanzler Nehammer und zur künftigen Mobilität generell interviewt.
Dabei muß man sagen, hat Ö1-Journalist Peter Daser Gewessler wirklich hart befragt hat.
So stellte er die Frage, woher die Ministerin denke, dass all der benötigte Strom kommen solle, wenn in wenigen Jahren – so wie sich die Grünen das vorstellen – der Großteil der Bevölkerung nach der Arbeit ihr E-Auto an die Steckdose hängt. Und was dies zugleich für die Netzsicherheit bedeuten würde.
Auf den Einwand der Ministerin „Auch egal, wie oft man Fantasiezahlen wiederholt: Es ändert die Realität nicht, es ändert die Investitionen nicht, es ändert die Physik nicht“ fragte Daser pointiert, ob die grüne Ministerin damit etwa – in einem Anflug an ihr untypischer Selbstironie – sich selbst meine und schloss noch die Frage an, in welchem Umfang Elektrotechnik und Physik Teil ihres Studiums der Politikwissenschaft gewesen sei.
Ministerin Gewessler führte weiter aus, "die Wissenschaft sei klar" sich darin einig, dass die Zukunft in der E-Mobilität liege. Peter Daser warf die Frage ein, ob die Frau Minister ad hoc 5 Wissenschafter aufzuzählen vermöge, welche sich hierin einig seien. Zu der Behauptung "die Wirtschaft sei klar", fragte der Ö1-Journalist die grüne Ministerin, ob sie damit die Asiatische Exportwirtschaft meine oder die heimische Auto-Zulieferindustrie. Das war zwar hart von dem ORF-Journalisten, aber es gehört eben zum journalistischen Geschäft, in Interviews den Dingen oder auch Behauptungen auf den Grund zu gehen.
Auf den Hinweis, sie freue sich "über alle Mitglieder" der Bundesregierung, wenn sich diese mit der Mobilitäswende beschäftigten, entgegnete – pardon fragte – der Ö1-Interviewende, weshalb nun ausgerechnet die grüne Ministerin mit dieser Aussage quasi expressis verbis alle weiblichen MitgliederInnen ausschließe, um die Frage nachzureichen, ob man nicht, wenn ein Grüner – pardon ein Grün seiender – von "der Transformation der Mobilität" spricht, primär davon ausgehen muß, daß hier vorwiegend zu Fuß gehen gemeint ist. So wie das die Frau Minister vor einigen Woche selbst im Radio geäussert hat, eben die 'Mobilitätswende' auch in Richtung zu Fuß gehen.
Einmal in scheinbarer Kontroverse mit der Interviewpartnerin warmgelaufen, ist Peter Daser nicht mehr zu halten. Nachdem die Ministern zum gefühlt hundertsten Mal das Wort 'Klimaschutz' gekonnt bedrohlich ins Mikrofon gesprochen hat, fragt er zurück, ob diese die Entwicklung der CO2-Emission der letzten fünf Jahre kenne, in welcher die Emissionen beispielsweise in Europa seit Jahren sinken, während sich jene von China fast senkrecht nach oben entwickelten und wie sich der Meinung der Ministerin nach, dieser CO2-Ausstoß in China bei künftiger Batterieproduktion für Elektroautos entwickeln würde.
Die Ministern ließ sich jedenfalls nicht aus dem Konzept bringen. "Die Fakten sind völlig klar"... meinte sie nur, aber der hochprofessionelle und ideologisch vollkommen unvoreingenommene Ö1-Interviewer fragte nur, ob sie damit die Fakten der schwindenden Rohstoffe, wie z. B. Lithium, oder die Fakten der teils katastrophalen Abbaumethoden, oder die Fakten des Transportes mittels Schweröl-Schiffen von einem Kontinent zum anderen meine. Oder etwa den hohen CO2-Ausstoss bei der Batterieherstellung in Asien oder eventuell das Faktum, daß es ein physikalischer Widerspuch sei, einerseits die Stromproduktion ideologisch motiviert zu drosseln, während man den Stromverbrauch ideologisch moitiviert nach oben schraube – etwa mit aufoktroyierten Stromheizungen (vulgo: Wärmepumpe) und aufoktroyierten Stromautos (vulgo: E-Mobilität). Oder welche Fakten die Ministerin nun meine, die klar seien. Toll, ein Journalist, der sich nicht grün blenden lässt.
Auf die abschließende Weisheit der grünen Ministerin: "Ganz egal, wie oft man was anderes wiederholt oder wie oft man sich aus ideologischem Grund an was anderes festklammert, es ändert die Realität nicht, es ändert die Physik nicht." antwortete Peter Daser vom ORF spontan mit den Worten: "Und hier ist sie wieder, die neu entdeckte Selbstironie der Frau Minister Leonore Gewessler, wer hätte das gedacht."
Woraufhin ich aus dem Mittagsschlaf erwacht bin und feststellen musste: es war nur ein Traum.