Der Vergleich der abendlichen Nachrichtensendungen macht einen wieder einmal mehr als sicher:
Der ORF langweilt seine Zuschauer etwa mit gleich drei Positivmeldungen aus Wirtschaft (wie der seit vielen Wochen bekannten Rückkehr eines Großteils der Touristen ...), mit einem weiteren Gedenktag an die NS-Verbrechen, mit Aufnahmen einer Hirschherde, mit der langatmigen Vorstellung eines Intendanten der Wiener Festwochen und als Gipfelpunkt mit einem Bericht, dass der Bundespräsident ein paar Jugendliche in die Hofburg eingelade und mit ihnen Pizza gegessen hat. Dazu der fast einzige interessante Bericht, dass der grüne Sozialminister klassenkämpferisch auf die Ärzte losgeht - die er offenbar noch mehr aus Österreich vertreiben will (was der ORF aber natürlich nicht dazusagt).
Genau aus solchen Mischungen haben früher im kommunistischen Ostblock die sogenannten "Nachrichten" bestanden.
Da er mit solchen Wichtigkeiten voll ist, hat der ORF natürlich keine Zeit gehabt, die weitaus aufregendste Meldung der letzten Stunden zu berichten: Dass die WKStA als Folge ihres serienweisen Scheiterns vor Gericht jetzt einen eigenen Gerichtshof haben will. Für den sich dann wohl die Schutzherrin als Justizministerin die "geeigneten" Richter aussuchen kann.