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Rudolf F (Online So, 27.03.2022, 10:08)
HOLODOMOR Wendepunkt für ukrainische Geschichte
Link: https://orf.at/stories/3254733/

Kein Mensch mit einem Minimum an Anständigkeit und Geschichtsbewusstsein würde heute so etwas schreiben: "Vor 80 Jahren sind auf dem Gebiet des heutigen Polens aufgrund der Politik des Nazidiktators Adolf Hitler Millionen Menschen ums Leben gekommen." Wenn es um kommunistische Gräueltaten und gezielten Massenmord geht, zeigt Frau Katja Lehner, ihres Zeichens MA in International Journalism, mühelos, dass es doch geht. Ich zitiere: "Vor 90 Jahren sind auf dem Gebiet der heutigen Ukraine aufgrund der Politik des Sowjetdiktators Josef Stalin Millionen Menschen ums Leben gekommen." Ja, was "aufgrund der Politik" nicht alles geschehen kann!

Immerhin gibt Frau Lehner zu, dass sie "fehlgeleitet" war. Und da kann schon einmal ein kleiner Holodomor passieren, oder, wie Frau Lehner beschwichtigend korrigiert, eine "missliche Lage". An der war natürlich auch "der Westen nicht unbeteiligt", alles Stalin und seinen getreuen Kommunisten in die Schuhe zu schieben, geht gar nicht, da seien Gott und Frau Lehner vor! Glücklicherweise "sammelten sich in den Leichenhäusern" keine lebenden, sondern nur "leblose Körper". Und im Vergleich zur Nahrungsmittelproduktion hat die "Politik des Sowjetdiktators" in der Produktion von leblosen Körpern unleugbare und ungleich größere Erfolge erzielt!

PS: Wahr ist leider, dass "der Westen" von willfährigen Journalisten, allen voran Pulitzerpreisträger Walter Duranty, über das Ausmaß der Katastrophe und die Politik, die sie herbeigeführt hat, systematisch belogen wurde.

PPS: Warum Frau Lehner sich bemüßigt fühlt, den bedeutenden Schriftsteller und Antikommunisten Arthur Koestler ("Darkness at Noon") als "ungarischen Reporter" abzutun, weiß sie am besten. Es dürfte aber nicht allzu schwierig sein, den Grund zu erraten.