Will ein TV-Sender zur Prime-Time billig Sendezeit füllen, produziert er sogenannte Chart- oder Listenshows. Das Konzept ist denkbar einfach. Alles was man braucht ist ein Studio, eine Couch und ein paar C-Promis, am besten aus dem eigenen Haus, damit es noch billiger wird.
Ein preisgünstiger Moderator aus der hinteren Reihe präsentiert irgendwelche Listen: „Die 50 größten Sommerhits“, „Die 25 größten Aufreger des vergangenen Jahres“, „Die 100 berührendsten Fernsehmomente“ etc.
Neben ihm auf der Couch sitzen die hauseigenen C-Promis und kommentieren die eingespielten Videos oder Fotos. Und zur Auflockerung werden zwischendurch kurze Video-Statements von anderen C-Promis eingespielt. Auf dem Weg auf der Karriereleiter nach unten ist die Teilnahme an solchen Shows die letzte Sprosse vor der Eröffnung von Möbelhäusern.
RTL, SAT1 und auch die deutschen Öffentlich-Rechtlichen produzieren solch Billig-Shows seit Jahren. Jetzt ist auch der ORF auf diesen Zug aufgesprungen. Die Sendung heißt „Meine Großen 10 …“. Peter Klien, der vor kurzem mit einer chronisch unlustigen Late-Night-Show gescheitert ist, durfte eine Folge moderieren: „Meine großen 10 – Polit-Hoppalas“.
Die Sendung soll eine Art Polit-Comedy sein. Politisches Kabarett bzw. Comedy kommt im ORF immer und ausschließlich mit einer einzigen Pointe aus: Rechte und Konservative sind Trottel. Der Linksfunk hat ein simples Showkonzept mit einer Pointe angereichert. Man sitzt als Gebührenzahler vor dem Schirm und denkt: mehr ist es tatsächlich nicht.
Bei den zehn Polit-Hoppalas kommen die Grünen – abgesehen von zwei „peinlichen“ Fotos – gar nicht vor. Ein paar SPÖ-Politiker längst vergangener Tage werden als Füllmaterial eingebaut, damit nicht ausschließlich FPÖ- und ÖVP-Politiker durch den Dreck gezogen werden. Zumindest in Nuancen wollen sich die ORF-Genossen von ihren Kollegen vom nordkoreanischen oder chinesischen Staatsfunk unterscheiden.
Es ist trotzdem offensichtlich: Es geht ausschließlich darum, vor allem die FPÖ und alle anderen Politiker aus dem nichtlinken Lager als unfähig, lächerlich und dumm vorzuführen. Auf Platz zwei der größten österreichischen Polit-Hoppalas landet Herbert Kickl mit seinen Polizeipferden. Was daran ein Hoppala gewesen sein soll, versuchen Klien, seine halblustigen Couchgäste und die eingespielten ORF-Haus-und-Hof-Promis wie Peter Filzmaier, der – nicht nur was seine karottige Gesichtsbräune und Statur betrifft – Stefan Petzner immer ähnlicher wird, zu erklären.
Ob Filzmaier in seiner Funktion als Polit-Experte, ORF-Faktotum oder Komiker in der Show auftreten darf, lässt man offen, macht aber ohnehin keinen großen Unterschied. Jedenfalls finden die ORF-Sicherheits- und Polizeiexperten die Idee mit den Polizeipferden ganz furchtbar und irgendwie rechts. Dass berittene Polizei rund um den Globus, in London, New York, Amsterdam, Madrid, Moskau, Paris etc., erfolgreich im Einsatz ist, scheint sich bis zu den linken ORF-Humorkanonen nicht durchgesprochen zu haben. Sie wissen es ohnehin besser: Polizeipferde sind ein Hoppala. Und nicht etwa magische Schutzringe rund um öffentliche Spitäler der Stadt Wien. Aber anders hätte Klien den Lieblingsfeind der heimischen Linken, Herbert Kickl, nicht auf das Podest einer Polit-Hoppala-Show heben können.
Und das größte Polit-Hoppala aller Zeiten ist für den ORF Frank Stronach. Er wird als einziges menschliches Hoppala präsentiert, über das sich Klien und seine C-Promis hemmungslos lustig machen dürfen. Wie zynisch und menschenverachtend das ist, scheint die selbstgerechte, linke ORF-Partie nicht einmal im Ansatz zu begreifen. Abgesehen davon, dass der mittlerweile 90-Jährige mehr für Österreich geleistet hat als alle halblustigen ORF-Staatskünstler zusammen. Stronach hat mit seinem Engagement über 40.ooo hochwertige Industriearbeitsplätze geschaffen und damit (rechnet man Angehörige, Transferleistungsempfänger und jene Arbeitsplätze dazu, die an diesen hängen) wohl weit über einer Viertelmillion Menschen ein gutes Leben ermöglicht. Was ist die Leistung von Klien und seinen C-Promis?
Das ist gebühren- und steuerfinanzierten Staatskasperln egal. Dass die Steuern und Gebühren, von denen sie so prächtig leben, von Unternehmern wie Stronach erst erwirtschaftet werde müssen, werden die linken Experten für Polizeipferde, Moral, Humor und Gerechtigkeit ohnehin nie kapieren.
Eine typisch linke ORF-Show: Handwerklich schlecht und mit viel Menschenverachtung und Überheblichkeit gemacht. Solche Produktionen sagen viel über ihre Macher und Fans aus. Und nur wenig über jene, die darin zum Gaudium des linken Kleinbildungsbürgertums vorgeführt werden.