Seit im April 1938 ungebetener Besuch aus Berlin nach Wien gekommen war, waren hierzulande wohl nie mehr so begeisterte Töne in einem Rundfunkmedium zu hören gewesen, wie sie die Rede von US-Präsident Joe Biden in der ZiB ausgelöst hat. Verächtlich wurden dieser „guten, alten Grundsatzrede“ die „Tweets“ des Vorgängers gegenübergestellt (als ob der nie eine Rede gehalten hätte). Die einzigen kritischen Töne dazu bezogen sich auf die Frage, ob die bösen Republikaner im Kongress nicht all dieses Manna vom Himmel noch aufhalten werden (seltsam nur, haben diese doch eigentlich in keiner Kammer die Mehrheit …).
Nicht die geringste Andeutung gibt es hingegen zu der Tatsache, dass Amerika durch Bidens sozialistischen Ausgabenwahn in eine gigantische Verschuldung hinein schlittert; dass diese während der Biden-Jahre einen höheren Prozentsatz erreichen wird, als ihn selbst Griechenland am Höhepunkt der Europa erschütternden Krise hatte. Aber zugegeben: Auch die griechischen Sozialisten haben in den Jahren davor wunderschöne „Grundsatzreden“ gehalten, und auch damals hatte der ORF ähnlich bewundernd über sie und die „lehrreichen“ Bücher ihrer Exponenten berichtet. Merkwürdig nur, dass von diesen roten Griechen, ihren Weisheiten und Errungenschaften seit Jahren im Gebührenfunk überhaupt nichts zu hören ist ...
Das linke Propagandaprogramm zieht sich wieder einmal bis zum Wetterbericht durch. Zwar kann auch Herr Wadsak nicht verschweigen, dass wir den kältesten April seit Jahrzehnten hatten, aber auch da fiel, wie bei fast jedem seiner als Wetterbericht getarnten Kommentare, die Formulierung „globale Erwärmung“. Altes Prinzip der Werbebranche: Du musst eine Parole nur ununterbrochen auf die Menschen eintrommeln, dann wird diese für sie zum Faktum. Dann werden sie auch nicht mehr auf kapitalistisch Desinformationsmedien wie ein Thermometer schauen.