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Werner Reichel (Ö1 Di, 06.04.2021, 07:00)
Morgenjournal

Bestimmende politische Kraft ist in Österreich (und vielen anderen Ländern) nicht die von den Bürgern (indirekt) gewählte Regierung, sondern der tiefe linke Staat. Seit dem abgeschlossenen Marsch der Linken durch die Institutionen gibt er die gesellschaftspolitische Richtung vor, in die sich Staat und Gesellschaft bewegen.

Deutlich sichtbar wurde bzw. wird die Macht des tiefen Staates, der viele zentrale Schaltstellen unserer Gesellschaft besetzt hält, beim Ibiza-Putsch. Hier arbeiteten bzw. arbeiten linke Kräfte aus Medien, Halbwelt, Politik, Teilen der Justiz und Behörden, Kultur, NGOs etc. zusammen. Jeder wusste (auch ohne Anweisungen und Drehbuch), was er zu tun hat. Vom Bundespräsidenten über politisch korrekte Redakteure und linientreuen TV-Experten abwärts bis hinunter zum krakeelenden Linksaktivisten auf der Straße.

Und man hält zusammen. Wer zu den Guten gehört, wird von seiner linken Familie nicht im Stich gelassen. Über den Hauptverdächtigen im Ibiza-Kriminalfall berichtet Ö1 im Morgenjournal heute so: „Geladen ist nun der Privatdetektiv Julian H., der das Zustandekommen des Ibiza-Videos organisiert haben soll.“ Punkt.

Das klingt doch gut, ein echter Held, ein Kandidat für das Große Goldene Ehrenzeichen der Republik. Ein Privatdetektiv, der ein „zivilgesellschaftliches Projekt“ organisiert, der die Sprengung einer bei den Bürgern populären, aber bei Linken in ganz Europa verhassten Regierung ermöglicht hat. Applaus. Schließlich heiligt der linke Zweck die Mittel. Und was bedeuten schon Wahlergebnisse.

Was Ö1 nicht erwähnt hat. Der sogenannte Privatdetektiv wurde per europäischem Haftbefehl in Deutschland festgenommen, ausgeliefert und sitzt jetzt in Wien in U-Haft. Ihm werden unter anderem Drogendelikte vorgeworfen: „Dem gefassten Ibiza-Detektiv drohen 10 Jahre Gefängnis“, so Exxpress.at. Weiter schreibt die Online-Zeitung: „So stehe er auch ‚in dringendem Verdacht‘, das Vergehen der Annahme, Weitergabe oder des Besitzes falscher oder verfälschter Urkunden begangen zu haben, ebenso das Vergehen der Fälschung besonders geschützter Urkunden.“

Was so ein „Detektiv“ eben macht. Aber er ist ja schließlich ein Guter. Da darf man das.