Die 'umstrittene' WKStA ermittelt seit längerem gegen den ehemaligen Wiener Grünen-Stadtrat Christoph Chorherr.
Chorherr, den man zweifellos als grünes Urgestein bezeichnen kann, hatte laut Medienberichten für seinen Verein "teilweise sehr hohe Spendenbeträge" von Immobilieninvestoren erhalten und war in Folge der Berichterstattung bzw. der Ermittlungen zurückgetreten.
Für den ORF ist das natürlich eine 'Herausforderung' - die ORF-Erzählung geht schließlich so, dass ausschließlich ÖVP und FPÖ-Politiker anfällig für Korruption wären und daher ausschließlich diese von der 'Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft" verfolgt werden müssten.
Wie also gegen die Ermittlugen gegen einen (ehemaligen) Grünen berichten - und sei es bloß, um den Schein einer ausgewogenen Berichterstattung zu wahren - ohne die eigene Schwerpunkt-Erzählung von den ach so korrupten ÖVP- und FPÖlern zu stören.
Einfaches ORF-Rezept: Man packe den Bericht über die Ermittlungen gegen Chorherr einfach in einen Bericht über Ermittlungen gegen den ehemaligen - "von der ÖVP entsandten" wie extra betont wird - Justizminister Wolfgang Brandstetter. Wobei schon nach wenigen Sekunden Zuhörens klar wird, diese Suppe ist dermaßen dünn, dass es an sich schon peinlich ist, aber den offenbar beabsichtigten Zweck erfüllt der Bericht allemal: Minutenlang wird über die Vorerhebungen gegen Brandstetter berichtet, um an Ende, im letzten Drittel des Beitrages en passant zu erwähnen, dass es in der Hauptcausa um die Ermittlungen gegen Chorherr geht (Stichwort 'Heumarkt') - da ist aber die gewünschte Message beim Zuhörer längts platziert.
ORF - total unabhängig!
PS: Dass zum wiederholten Male nun auch auch in diesem Fall wieder ein 'Beschuldigter' erst aus den Medien von seinem Status bei der WKStA erfährt, möglichweise wieder durch Amtsmißbrauch im Justizapparat, dass thematisiert nur der Anwalt von Brandstetter, den ORF lässt das kalt.