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Aron Sperber (Ö1 Mo, 23.11.2020, 12:44)
Mittagsjournal

Ein betroffener muslimischer Politikwissenschafter wehrt sich jetzt im Ö1-Interview. Er steht doppelt in der Kritik – einerseits als angeblicher Muslimbruder. Andererseits hat er kritisiert, dass die Razzien ausgerechnet am Jahrestag der Reichspogromnacht stattgefunden haben, die von den Nazis „Kristallnacht“ genannt wurde.

Die (von Ö1 weggelassene) Überschrift seines Artikels lautete jedoch: „XINJIANG AND KRISTALLNACHT IN AUSTRIA: FREEDOM OF RELIGION UNDER THREAT“

Selbstverständlich ist das eine Gleichsetzung und nicht bloß eine Kritik am unsensiblen Termin.

Dank Ö1 kann sich der Politikwissenschaftler jedoch als falsch verstandenes Opfer darstellen.

Dass die Muslimbrüder in Österreich nicht verboten wären, stimmt zwar. Muslimbrüder können jedoch sehr wohl verbotene Sachen machen. Wie z.B. Terror gegen Israel finanziell unterstützen.

Die Sicht des Politikwissenschaftlers, dass Muslimbrüder nur von bösen Diktaturen verfolgt werden würden, aber in Österreich "unproblematisch" wären, ist dreist.

Wenn Muslimbrüder so unproblematisch wären, hätten sie in den letzten Jahren wohl nicht alle verklagt, die ihre Existenz thematisiert hatten. Aus Faulheit und Linkslastigkeit hatten Richter den Klägern recht gegeben, zumal Muslimbrüder keine Mitgliedsausweise haben und es mühsam und politisch unkorrekt gewesen wäre, die geheimen Strukturen der oft als gute linke Genossen auftretenden Brüder aufzudecken.

Erst seit der Razzia wurde der Begriff „Muslimbruderschaft“ einer breiteren Öffentlichkeit zur Kenntnis gebracht. Dies ist bereits ein großer Verdienst, selbst wenn es aufgrund fehlender Tatbestände zu keinen strafrechtlichen Verurteilungen kommen sollte.