ORF-Watch.at Die unabhängige Kontrolle des Gebührenmonopols


Andreas Unterberger (Ö1 Mo, 05.10.2020, 07:55)
Journal um 8

Ein schlechter Morgen beginnt mit Ö1. Schon der erste Beitrag nach Aufrehen des Radios beginnt mit Werbung für ein neues Buch einer linksradikalen Journalistin, die bereits ihr erstes Buch gemeinsam mit einem gewissen Rudi Anschober geschrieben hatte.

Dann im eigentlichen Frühjournal ist der Verweis auf einen "umstrittenen Auftritt" des amerikanischen Präsidenten der erste Höhepunkt - so als ob für den ORF seit vier Jahren nicht jeder Auftritt Donald Trumps ein "umstrittener" gewesen wäre. Dann wird schon nach vier Tagen Erkrankung ominös ohne jeden weiteren Beweis von "bleibenden Schäden" bei Trump orakelt - so als ob für den ORF nicht schon jeder bisherige Tag Trumps ein bleibender Schaden gewesen wäre.

Dann darf der Gewerkschaftspräsident hemmungslos fordern, dass die Regierung "viel Geld in die Hand" nimmt, ohne dass der ORF darauf hinweisen würde, dass Österreich mit 50 Milliarden schon mehr Geld in die Hand nimmt als in Relation jedes andere Land. Und natürlich auch ohne ihn zu fragen, ob in Zeiten wie diesen nicht einmal auch die Gewerkschaft Besseres zu tun hätte, als auch in diesem Herbst wieder Lohnrunden durchzudrücken. Werden doch gerade mengenweise Arbeitsplätze aus dem zu teuer gewordenen Österreich etwas nach Polen verlagert. Das ist nicht Herrn Katzian vorzuwerfen - Gewerkschaften ist noch nie etwas anderes eingefallen, als das Geld anderer zu fordern -, aber ein unabhängiger Journalist hätte ja danach fragen können, nein müssen.

Ein unabhängiger halt.