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Aron Sperber (Online Di, 01.09.2020, 08:21)
Zitate aus „Ibiza-Video“ veröffentlicht
Link: https://orf.at/stories/3179680/

Während jeder blaue Provinzfurz als große Nazi-Story durch den Blätterwald gefächelt wird, ist Straches heimlich gefilmtes Bekenntnis gegen Antisemitismus "ka Gschicht" für den ORF.

Wörtlich: "Große Überraschungen und Neuigkeiten dürfte auch die erneute Sichtung des „Ibiza-Videos“ nicht zutage gefördert haben. Der „Kurier" berichtete unter anderem darüber, dass etwa viel über die Rolle der Juden und die Islamisierung Europas gesprochen wurde. „Bei Antisemitismus hört sich bei mir alles auf“, habe etwa Strache gesagt."

Als die Süddeutsche Zeitung vor wenigen Monaten eine antisemitische Buchwidmung aus den frühen 90ern ausgegraben hatte, wurde der Fund im ORF als sensationelle Neuigkeit präsentiert und breitgetreten.

Strache hatte sich von der mit Anfang 20 verfassten Widmung distanziert. Das Ibiza-Video, dessen Inhalt die Zeitung kannte, hätte beweisen können, dass es sich bei seiner Distanzierung nicht um ein bloßes Lippenbekenntnis gehandelt hatte, sondern dass sich seine Einstellung ehrlich geändert hatte.

Die Haltungs-Journalisten von Süddeutscher und ORF sehen sich nicht als Aufdecker der objektiven Wahrheit, sondern als Aktivisten. So sahen sie es als gerechtfertigt, gegen Strache nur Belastendes und nichts Entlastendes zu präsentieren.

Dass ein Strache, wenn er heimlich gefilmt wird, sich so dezidiert gegen Antisemitismus ausspricht, ist sehr wohl überraschend. Ich glaube kaum, dass so etwas zu hören wäre, wenn man die islamischen Lieblinge der guten Aktivisten in einer Video-Falle zu dem Thema heimlich belauschen würde.

Straches Befürchtungen zur Islamisierung entsprechen im Wesentlichen dem, was der Sozialdemokrat Sarrazin in seinen Büchern beschrieben hat. Der ORF versucht natürlich auch Straches Bewunderung für den Mitte-Rechts-Politiker Orban zu skandalisieren, der jedoch nach wie vor Teil der EVP ist und mit Merkel und Kurz in einer Fraktion sitzt.

Dass Strache sich gefreut hätte, wenn eine ihm vermeintlich wohlgesonnene Oligarchin die Krone-Anteile gekauft hätte, bleibt vom Ibiza-Video übrig. Als Benko einen Teil der Krone dann tatsächlich gekauft hatte, dürften Kurz und viele andere Benko-Freunde aus der Politik wohl auch nicht gerade geweint haben.