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Andreas Unterberger (ORF 2 Do, 23.07.2020, 19:30)
Zeit im Bild 1

Eine ZiB, die von Anfang bis Ende gestaltet ist, wie wenn sie direkt aus dem grünen Propagandazentrum käme. Unerwünschte Fakten werden unterdrückt, erwünschte werden einseitig hochgespielt. Dabei wird vor allem der grüne Gesundheitsminister Anschober fast in jedem Beitrag bedient.

Ganz zur Rechtfertigung von Anschobers Drasmatisierungs-Linie wird etwa aus Italien berichtet, dass von den im Corona-Zusammenhang Verstorbenen 28 Prozent keine Vorerkrankung hätten. Keinerlei Erwähnung im ORF finden hingegen die ganz anderes aussagenden Daten aus New York: Diese zeigen, dass nur 10 Prozent der Todesopfer keine Vorerkrankung hatten! Was natürlich ein ganz anderes Bild ergibt. Dabei muss man schon sehr naiv oder eben militant grün sein, um Daten aus Italien für seriöser zu halten als solche aus New York. Sie passen aber halt nicht ins Anschober-Großgemälde.  

Noch provozierender: Der - nach Corona - zweitlängste Sendungsbeitrag wird einer Initiative Anschobers gegen die Abschiebung von abgewiesenen Asylwerbern gewidmet. Dabei geht es um jene Fälle, wo Österreich auf Verlangen der Grünen gestattet hatte, dass eine vor der Abschiebung begonnene Ausbildung abgeschlossen werden kann.

Dazu wird mit allen Tricks sympathieheischender PR-Darstellung ein vor der Abschiebung stehender Afghane gezeigt, der zum Lehrabschluss sogar die Herstellung einer Hose geschafft hat, den aber jetzt die böse Fremdenpolizei abschieben will.

Dazu wird ein Interview mit Anschober als Afghanen-Befürworter gebracht.

Anschober wird hingegen nicht zu jenem Thema befragt, das die davor ausgestrahlten Servus-TV-Nachrichten ordentlich und journalistisch völlig richtig aufbereitet haben, nämlich zu den gewaltigen Schäden, die der am Vortag vom Verfassungsgericht demaskierte Pfusch der Verordnungen des Gesundheitsministers angerichtet hat, wegen denen jetzt zahlreiche Klagen auf die Republik zukommen.

Verschwiegen wird - natürlich - auch die Vorgeschichte dieser Lehrlings-Geschichte: Eigentlich hätten abgelehnte Asylwerber trotz des Antritts einer (echten oder zum Schein von linken "Arbeitgebern" ermöglichten) Lehre abgeschoben werden sollen. Damals hat die Regierung kulanzhalber, aber mit der ausdrücklichen Befristung bis zum Ende der Lehrausbildung die Abschiebung aufgeschoben. Wie schon damals zu erwarten war, argumentiert die ORF-Asylantenlobby jetzt mitliedheischend damit, dass der Schneiderlehrling doch schon so lange da ist.

Über dieses Thema wird um ein Drittel länger berichtet als über die Gründung einer internationalen Plattform in Wien, die den Kampf gegen die illegale Migration in Mitteleuropa und am Balkan koordinieren soll. Dabei ist zu dieser Konferenz vom deutschen Innenminister bis zum Vizepräsident der EU-Kommission zahllose internationale Prominenz aus 18 Ländern nach Wien gekommen. Aber was ist das schon gegen einen afghanischen Hosenschneider (oder gegen Anschobers Einladung nach Paris, über die der ORF tagelang berichtet hat). Hätte man ordentlich berichtet, hätte man wohl auch die erschreckende Tatsache melden müssen, dass illegale Migration nach Deutschland bereits wieder die vor-Corona-Zahlen erreicht hat. Oder dass der Kommissions-Vize Schinas Österreich als "Hauptakteur der europäischen Migrationspolitik" bezeichnet hat.

Auch sonst wird Anschobers VfGH-Blamage mit keinem Wort mehr erwähnt. Das beweist, dass der große Schneider-Auftritt ganz eindeutig als impertinentes Ablenkungsmanöver inszeniert worden ist, um den grünen Minister sofort wieder von der Blamage freizuspielen.

Während der Schneiderehrling nach Corona absurderweise das größte ZiB-Thema ist, werden jene Vorfälle in Zusammenhang mit Asylanten und illegalen Migranten total ignoriert, die die Österreicher hundert Mal mehr interessieren würden: Das waren gleich zwei grausliche Gruppenvergewaltigungen durch solche Kulturbereicherer. Der eine Fall hat sich vor einer Woche in Neunkirchen abgespielt und ist jetzt von der Exekutive bekanntgegeben worden; der andere hatte im deutschen Freiburg einen monatelangen Prozess zur Folge, der jetzt mit mehrjährigen Gefängnisstrafen für die Täter zu Ende gegangen ist. Bei Servus-TV wird darüber ausführlich berichtet. ORF-Konsumenten werden hingegen mit dem  Schneiderlehrling abgespeist. 

Die Anschober-Festspiele werden durch den begeisterten Bericht abgeschlossen, dass Österreich jetzt viele Schutzmasken und Ähnliches kauft. Jeder journalistisch und nicht als Grünen-Propagandist denkende Redakteur hätte da zumindest den Hinweis angebracht, dass das vor sechs Monaten eine Leistung gewesen wäre, nicht jetzt.

PS: Der einzige Aspekt aus dem Arsenal linksradikaler Desinformations-Schmähs, der irgendwie noch gefehlt hat, war der empörte Hinweis, wie dringend Österreich doch Schneiderlehrlinge brauchen würde, um den technologischen Rückstand und den Arbeitskräftemangel zu kompensieren ...