Zumindest in der Religionabteilung sollte Berichterstattung kritisch gegenüber beiden Seiten sein und auch beide zu Wort kommen lassen.
Dass es Kritik geben kann, soll und muss, ist Kennzeichen einer Demokratie. Auch der Papst ist dabei nicht sakrosankt. Meinungsunterschiede sind in der Kirchengeschichte zudem weder Außergewöhnliches noch Ungebührliches. Sie dienen bekanntlich sogar der Wahrheitsfindung. Laut Kirchenrecht hat zudem jeder Gläubige nicht nur das Recht, Anliegen vorzubringen, sondern zum Wohl der Kirche sogar die Pflicht zur Kritik und kann diese auch anderen Gläubigen kundtun!
Weshalb sollte es also Franziskus besser als seinem Vorgänger gehen? Nur weil damals Linkskreise und nun Rechtskreise Kritik üben? Nicht nur die Frage der Ehescheidung ist dabei ein Kritikpunkt (die im Übrigen Jesus so beantwortete, dass er sogar vor die Zeit von Moses zurückging, also alles andere als progressiv war). Bei Franziskus besteht ein gewisser Widerspruch, einerseits Verfechter der Kollegialität nach dem zweiten vatikanischen Konzil, anderseits antwortet er nicht einmal auf Dubias von Kardinälen. Zuletzt ließ er den angesehenen Kardinal von Hongkong abblitzen und antwortete nicht auf dessen Einwände dagegen, dass sich zum Beispiel nun der Klerus der Untergrundkirche registrieren lassen soll - bei einem kommunistischen Staat, der sich durch Repression sowie Zensur hervortut und Umerziehungslager in großem Stil betreibt.
Den Wandel, den man mit solcher Appeasement-Politik hervorrufen will, auf den wartet man seit 50 Jahren auf der Politebene vergeblich. Im Gegenteil, China ist nur bestrebt, die USA abzulösen und Unternehmen des Westen setzen wegen kurzfristigen Gewinnen alles auf Spiel, denn China eignet sich nur Knowhow an, um diese dann abzulösen.
Wenn ORF-Autor Rathner meint, dass Trump angeblich Wahlkampf mit der Bibel macht, sollte er um die Zusammenhänge wissen, denn im Zuge der Blacklivesmatter-Proteste, die bis zum heutigen Tag mit Gewaltexzessen einhergehen, werden u.a. auch Kirchen in Brand gesetzt, wie die berühmte Kirche der Präsidenten in Washington. Deshalb suchte Trump diese auf und ließ dabei keinen Zweifel, dass er diese keineswegs hinnehmen werde. Mit Wahlkampf hatte dies nichts zu tun, sondern mit Empörung über diesen Frevel!
Und ob die Anhänger Trumps weniger Christen sind als die Anhänger Bidens und Pelosi (die beide Abtreibungsbefürworter und zudem nichts gegen die andauernden Randale unternehmen), darüber lässt sich nicht einmal streiten! Pelosi weiß nämlich auf die Frage nach der Gewalt und dem Stürzen von Statuten (zuletzt jene, des 2015 von Franziskus heilig gesprochene Franziskaners) nichts Besseres zu antworten als: „People will do what they do“. Dies aus dem Mund der Vorsitzenden der ersten Kammer der US-Gesetzgebung! Damit wird der Rechtsstaat zum Räuberstaat, weil der Willkür eines Mobs ausgesetzt.