Das an manchen Freitagabenden ausgestrahlte Ö1-Magazin „#doublecheck“ gibt sich bemüht, über Fehlentwicklungen in der heimischen Medienwelt zu berichten. Dabei darf natürlich über das Zentrum dieser Fehlentwicklungen, den ORF, aber auch über andere linke Medien, nur Freundliches gesagt werden.
Gemacht wird „#doublecheck“ von zwei extrem linken Flügelflitzern in der ohnehin mehr als ausreichend linkslastigen Ö1-Redaktion, von Nadja Hahn und Stefan Kappacher. Hauptthema war diesmal die Frage, ob man den um eine Rückkehr in die Politik bemühten HC Strache in Medien Raum geben sollte.
Wie die Sendung prinzipiell ausgerichtet ist, lässt sich schon allein an den maßgeblichen Interviewpartnern des Sendungsbeitrags ableiten. Zu Wort kommen der umstrittene und als sehr SPÖ-nahe geltende Kommunikationswissenschafter Fritz Hausjell von der Uni Wien, der Herausgeber des linksextremen Kampfblattes „Falter“, Armin Thurnher, und ein auf Strache spezialisiertes Redaktionsmitglied der früher als Qualitätsmedium gepriesenen Süddeutschen Zeitung, die mittlerweile auch als ziemlich linkes Kampfblatt gilt.
Hausjell, der sich stets als Kämpfer gegen rechts hervorgetan hat, brachte ein interessantes Argument gegen die gehäuften Strache-Berichte in großen Medien. Der Uni-Medienwissenschafter forderte „eine Rückbesinnung auf journalistische Relevanzkriterien“. Strache liege in Umfragen für die Wien-Wahl bei drei bis fünf Prozent. Das rechtfertige nicht, dass Strache in großen Medien wie der Kronenzeitung so prominent präsentiert werde, wie das am Jahrestag der Aufdeckung der Ibiza-Affäre der Fall gewesen sei.
Strache durfte sich allerdings auch in Claudia Reiterers ORF-TV-Sendung „Im Zentrum“ präsentieren, wo er routiniert seine – manchmal abstrusen – Rechtfertigungen und Positionen deponieren konnte. Reiterers Gegenwehr war heftig, aber vergeblich.
Die geforderte „Rückbesinnung auf Relevanzkriterien“ könnte man auch als scharfe Kritik am ORF bewerten. Im letzten Nationalratswahlkampf starteten die Grünen, die bekanntlich davor aus dem Nationalrat katapultiert worden waren, mit unter fünf Prozent. Vom ORF wurden sie aber im Wahlkampf behandelt und hofiert, als wären sie die führende Partei des Landes. Von „Relevanzkriterien“ konnte keine Rede sein. Hätte sich der ORF an solchen orientiert, wären die Grünen heute vermutlich keine Regierungspartei, sondern im politischen Niemandsland.
Nach Strache bekam auch Kanzler Sebastian Kurz ein paar Watschen von „#doublecheck“. Bekanntlich waren bei seinem Besuch im Kleinwalsertal einige Dutzend Leute zu nahe beieinander gestanden. In ihrer Begeisterung hatten sie offenbar auf ihre Babyelefanten vergessen. Spätestens nach der Anti-Rassismus-Demo in Wien, wo sich 50.000 Menschen – viele von ihnen ohne Atemschutzmaske – dicht an dicht in der Wiener Innenstadt drängten, wäre „#doublecheck“ gut beraten gewesen, diesen Beitrag ersatzlos zu streichen.
Dazu wäre ein doublecheck gar nicht erforderlich gewesen. Einfach mitdenken hätte vollauf gereicht.