H. C. Strache soll Anfang der 1990er Jahre antisemitische Äußerungen in ein Buch geschrieben haben. Das berichtete die „Süddeutsche Zeitung“ („SZ“) Montagabend. Dabei habe er Juden als „Gegner“ und „machtlüstern“ bezeichnet, berichtete die „SZ“ weiter.
Sollten sich die kolportierten Zitate von Strache als echt herausstellen, so ist das „Antisemitismus der übelsten Sorte und auf das Schärfste zu verurteilen“, sagte Kanzleramtsministerin Karoline Edtstadler (ÖVP) am Dienstag.
Um gegen Strache kompromittierendes antisemitisches Material zu bergen, musste die SZ tief in seiner (längst bekannten) rechtsextremen Vergangenheit der frühen 90er Jahre wühlen. Bei einer Buchwidmung des 20jährigen rechten Recken Strache wurde die SZ 30 Jahre später fündig.
Eine private Buchwidmung eines 20jährigen rechten Recken kann 30 Jahre später für einen Antisemitismus-Skandal sorgen. Der Antisemitismus-Skandal wegen einer 30 Jahre alten Widmung hat leider für Juden einen fundamentalen Schönheitsfehler.
So streng man heute beim (kaum mehr vorhandenen) Antisemitismus einheimischer Rechter ist, so blind ist man beim Antisemitismus, wenn er von einheimischen Linken oder zugewanderten Islamisten kommt.
Aber die SZ hat sich auch selbst in viel jüngerer Vergangenheit durch die Veröffentlichung besonders mieser antisemitischer Karikaturen im Stürmer-Stil hervorgetan.