Na das ging aber schnell: Kurz nach Mitternacht, zu besten Sendezeit also, schaltete der ORF folgenden Bericht: „Arbeit des EVP-Weisenrats zu Ungarn abgebrochen“. Am frühen Nachmittag schon verschwand das für den linken Gesinnungs-Journalismus peinliche Ergebnis sogar aus der Unterrubrik „Ausland“.
Man stelle sich vor, welch Jubel-Headline der ORF bei gegenteiligem Ergebnis gepostet hätte. Dafür war aber als Top-Horrormeldung gelistet: „Beispiel Indien: Hitzewelle Vorbote von heißem Sommer“ – während es drinnen in Österreichs Stuben so richtig heimelig geworden ist wegen des nasskalten Herbst-Pfingstwochenendes.
Peinlich war das Ereignis deshalb, weil u.a. jene Vorwürfe, „die die Gerichtsreform, die Verwaltungsgerichtsbarkeit, betrafen – dauerhaft zurückgenommen wurden.“ (ORF) Und deshalb, weil EVP-Vorsitzender Tusk mit seinem Ansinnen, die Fidesz aus der EVP auszuschließen, vollends gescheitert war: „Erst im April erklärte Tusk, er wolle die FIDESZ-Partei noch heuer aus der EVP ausschließen. Dieser war allerdings schon zu Beginn des Jahres daran gescheitert, die Delegierten vom FIDESZ-Rauswurf zu überzeugen.“
Widerwillig druckte also der ORF diese Scheußlichkeiten ab – frei nach dem Motto: „Augen zu und durch!“